Bund plant Vorschrift ab Frühjahr 2019
Steckdosenzwang für Schiffe am Havelufer

Der Schiffsverkehr am Havelufer soll leiser und umweltfreundlicher werden. Dafür sollen die ankernden Binnenschiffer verpflichtet werden, die vorhandenen Stromzapfsäulen zu nutzen.

Seit Jahren beschweren sich Anwohner über die stinkenden Dieselmotoren der am Spandauer Schifffahrtsufer ankernden Binnenschiffe. Mit dem Lärm und Gestank soll es aber bald vorbei sein. Wie berichtet, will das Bundesverkehrsministerium flächendeckend Stromzapfsäulen für Schiffe auch am Havelufer installieren lassen. Damit der Schiffsverkehr umweltfreundlicher wird. Allerdings war bislang unklar, ob es nur ein Nutzungsgebot oder den Zwang zum Stromanschluss geben soll.

Nun soll offenbar zügig eine neue Vorschrift für die Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung in Kraft treten, wie Helin Evrim Sommer (Die Linke) jetzt mitteilt. Die Spandauer Bundestagsabgeordnete hatte beim Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums nachgehakt. „Wenn alle Abstimmungsprozesse zwischen den Beteiligten klappen, sollen bereits ab Frühjahr 2019 die Fahrzeugführer verpflichtet werden können, beim Anliegen Landstromanschlüsse zu nutzen“, informiert Sommer aus der Antwort. Bisher fehlte diese Ermächtigung, die bislang nur auf dem Rhein gilt. „Damit können die Schiffsführer, die am Havelufer anlegen, gezwungen werden, ihre Dieselgeneratoren abzuschalten.“ Das senke dann endlich auch die Lärm- und Schadstoffbelästigung für die Anwohner. Dauerbeschwerden über die Schiffsemissionen kommen immer wieder auch von Spandauern, die am  Lindenufer oder am Havelufer in Höhe Ziegeleihof wohnen.  Um Strom zu erzeugen, lassen die Schiffe ihre Generatoren laufen.

Installiert werden sollen die flächendeckenden Steckdosen an der Havel bis Anfang 2019. Die Schadstoffgrenzwerte für Binnenschiffsmotoren schreibt die EU vor. Die gelten bislang aber nur für neue Motoren. Der Anteil der Binnenschifffahrt am Güterverkehr liegt bei rund zehn Prozent.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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