Vogelfund beim Gassigehen
Zwei Grünfinken sind Pfleglinge des Monats
Als Ästlinge wurden sie beim Hundespaziergang auf Pichelswerder gefunden. Jetzt werden die zwei Grünfinken aus Spandau in der Wildvogelstation des NABU Berlin auf ihr Leben in Freiheit vorbereitet.
Bei vielen Vogelarten beginnt bei den Jungen jetzt die sogenannte Ästlingsphase. Die Jungvögel sind noch nicht flügge, sitzen aber schon außerhalb ihres Nestes auf Ästen. Ihr lautes Tschilpen nach Futter verwechseln Spaziergänger dann gern mit einem Hilferuf. Doch Naturschützer warnen davor, die jungen Amseln, Meisen oder Grünfinken einfach mitzunehmen. Denn werden Jungvögel nicht artgerecht gefüttert, bleiben Gefiederschäden zurück.
Im Fall der zwei Grünfinken verhielt es sich aber offenbar anders. Hundehalter fanden sie einsam und verlassen in einem Gebüsch im Hundeauslaufgebiet Pichelswerder und gaben sie beim Naturschutzbund (NABU) Berlin ab. Der versorgt die Vögel jetzt in seiner Wildvogelstation in Marzahn. „Höchstwahrscheinlich kommen die beiden Finken aus dem gleichen Nest“, sagt Malte Tschertner von der Wildvogelstation. „Wir haben sie zunächst in einer Voliere untergebracht, wo sie ein paar Tage lang beobachtet wurden, um ihren Gesundheitszustand zu prüfen.“ Außerdem wollten die Naturschützer warten, bis die beiden Körnerfresser selbstständig Sonnenblumenkerne knacken. Dazu wurden sie regelmäßig gewogen und der Käfig nach Schalenresten abgesucht. Inzwischen sind die zwei Jungvögel „futterfest“ und bewohnen zusammen mit Drosseln und Sperlingen die Außenvoliere der Station. „Sie müssen sich jetzt an die Umwelt gewöhnen und ihre Flugmuskeln aufbauen“, sagt Tierpfleger Tschertner, „damit wir sie dann zeitnah auswildern können.“
Nur etwa 30 Gramm Gewicht
Grünlinge, wie der Grünfink auch genannt wird, sind nur etwa 15 Zentimeter groß und Dauergäste in Deutschland. Sie sind Hecken- und Gebüschbrüter, die das ganze Jahr über hier anzutreffen sind und deshalb auch im Winter typische Gäste am Vogelhäuschen ist. Die Vögel wiegen nur 30 Gramm und tragen an Flügeln und Schwanz leuchtend gelbe Federn. Auf ihrem Speiseplan stehen Pflanzenteile, Beeren und Knospen, im Winter ölhaltige Samen und Früchte.
Die Wildvogelstation des NABU pflegt jährlich hunderte Wildvögel und entlässt sie wieder in die Freiheit. Dabei sind die Naturschützer auch auf Spenden angewiesen.
Weitere Infos gibt es unter berlin.nabu.de/spenden-und-mitmachen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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