Ärgernis Taubendreck: Bürgerinitiative reinigt Gehweg unter Eisenbahnbrücke

Der Taubendreck muss weg. Jürgen Czarnetzki und Ehepaar Winkler putzen an der Klosterstraße. | Foto: Ulrike Kiefert
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Spandau. Taubenkot ist ein ewiges Ärgernis. Am Bahnhof Spandau hat die Bürgerinitiative Spandauer Verkehrsbelange 73 jetzt den Gehweg gereinigt.

Die Eisenbahnbrücke Klosterstraße ist beliebte Brutstätte von Tauben. Denn die verzweigte Brückenkonstruktion bietet den Vögeln ideale Rückzugsmöglichkeiten. Die Folge: Unter der Brücke liegt der Kot fingerdick und der Boden ist eher grau als weiß. „Das sieht schlimm aus“, sagt Jürgen Czarnetzki. Der Vorsitzende der Bürgerinitiative Spandauer Verkehrsbelange 73 (BISV) und einige seiner Mitstreiter haben darum zu Besen und Wassereimer gegriffen, um den Gehweg vom Taubendreck zu befreien.

„Die Spandauer müssen die offensichtliche Gesundheits- und Verkehrsgefährdung ungeschützt ertragen. Denn bei Trockenheit fliegt der Taubendreck herum und bei Nässe sorgt er für Rutschgefahr“, ärgert sich Czarnetzki. Vor zwei Jahren hatte die Bürgerinitiative die Berliner Stadtreinigung (BSR) noch dazu bewegen können, mit einer Sonderreinigung wenigstens vorübergehend eine Besserung zu erreichen. „Seitdem aber ist nicht geschehen, nur der Taubendreck wurde immer mehr“, so Czarnetzki.

Öffentliche Wege muss eigentlich die Stadt Berlin reinigen. Aber auch das Bezirksamt und die Deutsche Bahn nimmt Czarnetzki in die Pflicht. „Hier müssen alle an einen Tisch.“ Die Bahn hat an vielen Bahnhöfen Netze zur sogenannten Taubenverbrämung aufgespannt. Für einen flächendeckenden Schutz fehlen der Bahn aber die Mittel, so Czarnetzki. „Sollte nicht bald etwas geschehen, werden wir Anzeige wegen Gesundheits- und Verkehrsgefährdung stellen“, kündigt der Chef der Bürgerinitiative an.

Stadttauben stammen von Felsentauben ab, und das ist der Grund, warum sie gern in felsartigen Formationen nisten. Vielerorts werden die Tauben auch angelockt, weil Menschen aus falsch verstandener Tierliebe Futter ausstreuen. Häufig ist das in der Spandauer Altstadt der Fall. Das Bezirksamt weiß um das Problem. Im Doppelhaushalt 2016/17 wurden darum Mittel für ein „Taubenmanagement“ eingestellt. Auch ein neues Taubenhaus soll eingerichtet werden. In diesen Schlag werden die Tauben mit Futter gelockt. Wenn sie dann dort brüten, nimmt man ihnen die Eier weg und ersetzt sie durch Toneier. So soll die Population langfristig reduziert werden. uk

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Ulrike Kiefert aus Mitte

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