Entwurf einer „Stummelstrecke“
Berlin errichtet ab Ende 2024 das letzte Teilstück des Spree-Rad- und Wanderwegs

Der Rad- und Wanderweg in Richtung Spandau.  | Foto:  Visualisierung sbp im Auftrag von infraVelo
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  • Der Rad- und Wanderweg in Richtung Spandau.
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360 Kilometer von der Quelle bis zur Mündung verläuft der Fernradweg entlang der Spree. Nicht überall ist er in optimalem Zustand, zum Beispiel auf seinem letzten Teilstück, bevor die Spree in die Havel fließt. Aber das soll sich ändern.

Die infraVelo GmbH, eine Tochter der landeseigenen Gesellschaft Grün Berlin, hat am 10. Oktober ihre Entwurfsplanung für das letzte Teilstück des Spree-Rad- und Wanderwegs vorgestellt. Es umfasst eigentlich sieben Kilometer, konkret angefasst werden aber erst einmal nur ungefähr 5,3 Kilometer.

Die neue Brücke über der Spree.  | Foto: Visualisierung sbp im Auftrag von infraVelo
  • Die neue Brücke über der Spree.
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Die Strecke. Der skizzierte Planungsabschnitt reicht vom Schlosspark Charlottenburg bis zur Spreemündung am Spandauer Horn. Das Teilstück zwischen Schlosspark und Rohrdammbrücke liegt aber zunächst auf Eis. Denn in diesem Gebiet sind andere Großvorhaben in Planung, hinter denen der Rad- und Wanderweg zurückstehen muss: die Arbeiten auf der Rudolf-Wissell-Brücke sowie das Verbindungsviadukt der Siemensbahn zwischen den Bahnhöfen Wernerwerk und Jungfernheide. Da beide Projekte wahrscheinlich erst in einigen Jahren realisiert werden, wird die erneuerte Spreepromenade in diesem Bereich noch etwas auf sich warten lassen. Genutzt werden könne natürlich weiter die bisherige Verbindung, erklärten infraVelo-Geschäftsführer Arne Petersen und der Projektverantwortliche Johann Wetzker bei der Präsentation. Beim Neubau handle es sich deshalb wohl zunächst eher um eine "Stummelstrecke“, meinte ein Pressevertreter.

Die Details. Wie der Name schon andeutet, ist unter dem Projekt kein Fahrradschnellweg zu verstehen. Vielmehr entsteht eine Verbindung, die nutzbar ist für verschiedene Mobilitätsteilnehmer, wobei die Fußgänger sogar Vorrang genießen. Der offizielle Status ist deshalb auch eine Grünfläche. Der Weg soll zur entspannten Fortbewegung, auch zum Verweilen einladen. Deshalb sind auch Rastplätze, Bänke und Aussichtspunkte vorgesehen. Der Weg wird zwischen drei und vier Meter breit werden und ist durchgehend barrierefrei.

Vor allem Naturschutzverbände zeigten sich gegenüber dem Projekt eher kritisch. Notwendige Baumfällungen und Versiegelungen würden so gering wie möglich gehalten, erklärten die infraVelo-Verantwortlichen. Teilweise blieben Bäume sogar auf der Wegstrecke stehen und die Nutzer werden um sie herumgeführt. 68 Exemplare aus dem Baumbestand müssten aber gefällt werden. Im Gegenzug gebe es 107 Neupflanzungen, davon 89 im Bereich des Wegs.

So könnte die Brücke im Winter aussehen. Frühestens 2027 wäre eine solche Ansicht überhaupt erst möglich. | Foto: Visualisierung sbp im Auftrag von infraVelo
  • So könnte die Brücke im Winter aussehen. Frühestens 2027 wäre eine solche Ansicht überhaupt erst möglich.
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Die Verbindung verläuft zunächst entlang des Südufers der Spree. Am Sophienwerderweg soll eine neue Fuß- und Radwegbrücke den Fluss überqueren. Das geplante Bauwerk wird 75 Meter lang und bis zu 4,50 Meter breit. Der Zu- beziehungsweise Abgang erfolgt am Sophienwerderweg über eine Rampe. Am Ende des Wegs an der Spandauer Havelmündung ist ein gestalteter Platz vorgesehen.

Die Zeitschiene. Ab Anfang 2024 soll das Projekt in die Ausführungsplanung gehen, auch erste Leistungen könnten dann ausgeschrieben werden. Ende 2024 beginnen die ersten Bauarbeiten. Die Fertigstellung werde mindestens zwei Jahre betragen, so lange dauere bereits das Errichten der Brücke. Die Kosten werden derzeit auf rund 29 Millionen Euro geschätzt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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