Zu wenig Geld für i2030?
Berlin spart bei Planungsleistungen ins Spandauer Schienennetz

Auf der seit 1980 stillgelegten Siemensbahn, hier der Bahnhof Siemensstadt, sollen 2029 wieder Züge fahren. Ob der Zeitplan eingehalten werden kann? | Foto:  Thomas Frey
  • Auf der seit 1980 stillgelegten Siemensbahn, hier der Bahnhof Siemensstadt, sollen 2029 wieder Züge fahren. Ob der Zeitplan eingehalten werden kann?
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Das sogenannte Bahninfrastrukturprojekt i2030 ist ein Vorzeigevorhaben der Deutschen Bahn. Es bezeichnet das ehrgeizige Ziel, zahlreiche Schienenverbindungen auszubauen oder zu reaktivieren. Ein Schwerpunkt liegt in Spandau.

Es gibt aber gerade ein Problem. Die Finanzmittel, die bisher im Berliner Landeshaushalt dafür vorgesehen sind, reichen zumindest in diesem und nächsten Jahr nicht aus, um die in diesem Zeitraum vorgesehenen Ausgaben gegenzufinanzieren.

Konkret steht derzeit im Etatansatz für 2022 eine Summe von 20,5 Millionen Euro. Als Finanzierungsbedarf werden aber 30 Millionen angegeben. Für 2023 werden eigentlich 38,9 Millionen gebraucht, im bisherigen Haushaltsentwurf sind aber nur 35,4 Millionen festgeschrieben. Diese und weitere Zahlen finden sich in einem Schreiben von Dr. Meike Niedbal (B’90/Grüne) an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses. Gebraucht wird das Geld für Planungsleistungen.

Die Bestrebungen aus dem Koalitionsvertrag könnten nicht allein mit den Ressourcen des im Entwurf vorliegenden Doppelhaushaltsplans 2022/23 vollständig erfüllt werden, sondern müssten teilweise auf die folgenden Jahre verlagert werden, wird ebenfalls erklärt. Der ohnehin auf viele Jahre angelegte Zeitraum bis zur Fertigstellung vieler i2030-Projekte könnte sich noch einmal verlängern.

Dies gilt konkret für die Renomiervorhaben in Spandau. In diesem Jahr waren eigentlich Planungsmittel für die Reaktivierung der Siemensbahn sowie die S-Bahnverlängerung von Spandau nach Nauen aus dem Berliner Haushalt in einer Gesamthöhe von 25,3 Millionen Euro und im kommenden Jahr in Höhe von 17,1 Millionen vorgesehen. Der ebenfalls geplante S-Bahn-Abzweig vom Bahnhof Spandau zur Falkenseer Chaussee ist Teil eines weiteren Pakets, für das 2022 rund 2,5 Millionen und 2023 etwa acht Millionen Euro aus dem Landesetat veranschlagt waren.

Dass bisher weniger Geld als eigentlich benötigt eingeplant wurde, begründet die Senatsverwaltung auf Nachfrage mit "sinkenden Einnahmeerwartungen". Jede Senatsverwaltung habe deshalb prüfen müssen, wo "Konsolidierungsoptionen" gesehen werden. Gleichzeitig wurde darauf verwiesen, dass sich noch Änderungen ergeben könnten. Denn der Doppelhaushalt 2022/23 sei noch nicht vom Abgeordnetenhaus beschlossen worden.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 44× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.