Bestätigt: Viele Unfälle in der Seegefelder Straße durch zu dichtes Auffahren

Mehr als 100 Unfälle ereignen sich jährlich an der Kreuzung - die meisten aufgrund des fehlenden Sicherheitsabstands. | Foto: Berit Müller
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Spandau. Die Seegefelder Straße mit ihren Kreuzungen an der Galenstraße und am Altstädter Ring zählt zu den Unfallschwerpunkten im Bezirk. Häufigste Ursache für Kollisionen: der fehlende Sicherheitsabstand.

Das geht aus einer Übersicht hervor, mit der das Bezirksamt unter Zuarbeit der Senatsinnenverwaltung eine Große Anfrage der SPD-Fraktion beantwortet hat. Jene hatte um konkrete Zahlen zu Verkehrsunfällen inklusive Ursachen- und Verletztenstatistik der vergangenen fünf Jahre gebeten.

Im Fokus standen dabei sowohl die beiden Kreuzungen der Seegefelder Straße – mit Galenstraße/Am Bahnhof Spandau auf der einen und Altstädter Ring/Klosterstraße/Stabholzgarten auf der anderen Seite – als auch der Abschnitt dazwischen. Ergebnis: Besonders viele Unfälle gab es jeweils auf der östlichen Kreuzung am Altstädter Ring. 133 waren es 2011, 113 im Jahr 2014, bis Ende September 2015 bereits 90. Auch der Bereich bis zur Galenstraße ist mit im Schnitt 70 Unfällen pro Jahr stark betroffen.

Rund 40 Prozent aller Zusammenstöße geschehen, weil die Fahrer zu wenig Abstand halten. Das dichte Auffahren führt die Ursachen-Statistik an. Fehler beim Spurwechsel und das Ignorieren des Reißverschlussprinzips sowie Fehler beim Abbiegen sind die zweit- und dritthäufigsten Gründe für Verkehrsunfälle auf den Kreuzungen. Auf dem Abschnitt dazwischen sind es dagegen falsches Wenden, Rückwärtsfahren beziehungsweise nicht korrektes Einfahren in den fließenden Verkehr.

Auch Unfälle mit Fußgängern listet das Papier der Senatsverwaltung auf. Nahe dem Kreuzungsbereich Altstädter Ring etwa ereigneten sich besonders viele Unglücke mit Passanten, die die Seegefelder Straße dort überquerten, wo es weder Ampeln noch Zebrastreifen gibt. Alkoholeinfluss, ein zu hohes Tempo oder unerlaubtes Überholen spielen in der Statistik keine große Rolle.

Eine Tendenz offenbaren die Unfallzahlen von 2011 bis 2015 nicht, das Niveau ist vielmehr gleichbleibend hoch. Die überwiegende Mehrheit aller Kollisionen endete verhältnismäßig glimpflich – mit leichten Verletzungen und/oder Sachschäden. Im gesamten Zeitraum waren zwei Todesfälle zu beklagen: In den Jahren 2011 und 2012 starb jeweils ein Mensch nach einem Unfall im Kreuzungsbereich Altstädter Ring und Seegefelder Straße. Schwere Verletzungen erlitten 2011 fünf Verkehrsteilnehmer, vier waren es im Jahr 2013, bis Ende September 2015 kamen sechs Menschen schwer verletzt ins Krankenhaus.

Um die insgesamt überdurchschnittlich hohe Zahl an Unfällen im genannten Bereich zu reduzieren, sei die Polizei seit geraumer Zeit verstärkt für Kontrollen vor Ort, teilte das Bezirksamt abschließend mit. Außerdem habe sie der Verkehrslenkung Berlin (VLB) einige Maßnahmen vorgeschlagen, um den Fahrzeugverkehr zu reduzieren oder alternativ zu lenken. Diese Vorschläge würden aktuell noch seitens der Behörde geprüft. bm

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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