Tram nach Spandau?
Bündnis fordert viele neue Strecken
Berlin ist seit über 100 Jahren Straßenbahnstadt. Doch nach der Teilung wurden bis 1967 im Westteil alle Linien stillgelegt.
Nach der Wende wurden neue Tramgleise dort nur in der Osloer, See- und Bernauer Straße verlegt. Der rot-rot-grüne Senat ist mit seinen Neubaustrecken auch nicht vorwärts gekommen. Die Tram in der Moabiter Turmstraße soll erst 2023 rollen. Lediglich eine Strecke in Adlershof soll noch 2021 in Betrieb gehen. Das Bündnis Pro Straßenbahn fordert den künftigen Senat auf, Vollgas zu geben. 24 Neubaustrecken sollen bis 2030 gebaut werden, um die Außenbezirke und neue Wohnquartiere besser anzubinden. Das „Mobilitätsversprechen“ soll explizit in den Außenbezirken gelten, heißt es im Sondierungspapier von SPD, Grünen und Linken, die erneut koalieren wollen. Neben dem beschleunigten Tramausbau setzen sie auch auf neue U-Bahnen. BVG-Chefin Eva Kreienkamp will Strecken zum Flughafen BER, in Spandau und den Lückenschluss zwischen Krumme Lanke und Mexikoplatz. Bis eine Tram auf der Heerstraße nach Spandau rollt, will Kreienkamp dort eine Express-Busspur einrichten.
Zum modernen Stadtverkehr gehört ein intelligenter Mix, finde ich. Klar können U-Bahnen viele Menschen schnell transportieren. aber der Bau ist extrem teuer und dauert lange. Und auch Straßenbahnen brauchen erst mal neue Trassen. Warum lässt man nicht einfach mehr moderne Elektrobusse fahren? 140 hat die BVG schon, 90 weitere kommen. Um die Mobilitätsangebote für alle schnell und umweltfreundlich zu verbessern, braucht man nur überall genügend E-Busse im schnellen Takt. Dann lassen mehr Leute ihr Auto stehen und Berlin kann sich den Bau megateurer Tram- und U-Bahnstrecken sparen.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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