Nahverkehr auf dem Wasser
CDU-Faktion schlägt den Betrieb einer Schiffslinie von der Schleuse in die Altstadt vor

Die Spandauer Schleuse ist ein Hindernis für die schnelle Personenbeförderung mit dem Schiff. Die CDU möchte daher eine Wasserverbindung ab Aaalemannufer vor dem Bauwerk enden lassen. | Foto: Thomas Frey
  • Die Spandauer Schleuse ist ein Hindernis für die schnelle Personenbeförderung mit dem Schiff. Die CDU möchte daher eine Wasserverbindung ab Aaalemannufer vor dem Bauwerk enden lassen.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Die Probleme auf den Spandauer Straßen sind allgemein bekannt. Sie werden in den kommenden Jahren wegen der vielen Neubauvorhaben eher noch zunehmen. Die geplanten neuen S- oder U-Bahnabschnitte bringen aber frühestens Ende dieses Jahrzehnts eine Entlastung.

Deshalb rückt schon seit einiger Zeit eine weitere Art der Personenbeförderung ins Blickfeld: das Schiff. Die CDU-Fraktion regte kürzlich in der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eine Personenfähre vom Aalemannufer in Hakenfelde bis zum Kolk vis a vis der Altstadt an. Sie könnte durch die BVG, aber auch durch einen privaten Anbieter betrieben werden. Das Schiff sollte sich außerdem umweltfreundlich durch Elektro- oder Wasserstoffantrieb fortbewegen.

Die Christdemokraten begründeten den Vorstoß mit der besonderen Situation im Norden des Bezirks.Hakenfelde ist bisher nur durch Busse an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen. Eine mögliche Verlängerung der Siemensbahn über die Havel werde – wenn sie überhaupt beschlossen werde – erst in den kommenden Jahrzehnten realisiert. Sie muss erst einmal bis zum Bahnhof Gartenfeld in Haselhorst fertig werden, was schon bis mindestens 2029 dauert. Demgegenüber stehen die zahlreichen Neubauten, gerade in diesem Bereich. "Daher muss eine neue Verkehrsfläche erschlossen werden", erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Arndt Meißner.

Dass der Kolk als Endstation vorgesehen ist, hängt mit der Spandauer Schleuse zusammen, die eine Barriere für eine schnelle Verbindung weiter in Richtung Süden darstellt. Er wäre aber nahe genug an der Altstadt, wo es S- und U-Bahnanschluss gibt. In der Gegenrichtung geht der Blick über das Aalemannufer hinaus. Die Union will auch prüfen lassen, ob es eine Anbindung nach Nieder-Neuendorf und damit an das Brandenburger Umland geben könnte.

Die CDU-Forderung nach mehr Schiffsverkehr ist in Berlin nicht neu. Im vergangenen Jahr hatte sich zum Beispiel die Linkspartei für eine Wasserverbindung zwischen Spandau und Tegel stark gemacht. Ähnliche Vorschläge kamen auch von den Reinickendorfer Genossen und weiteren Parteien aus Spandaus Nachbarbezirk. Nachfragen bei der BVG und bei privaten Anbietern lösten jedoch bei diesen keine Euphorie aus. Sie halten nicht viel von der Idee und bestreiten, dass es für ein solches Angebot eine Nachfrage gibt..

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 704× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.462× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.511× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.