„Eine bauliche Herausforderung“
Die BVG benötigt fast zwei Jahre für den Einbau des neuen Aufzugs am U-Bahnhof Altstadt Spandau
Seit Ende Februar ist der Ein- und Ausgang zum U-Bahnhof Altstadt Spandau an der Breiten Straße gesperrt. Der Einbau eines Aufzugs hat begonnen. Bis Ende 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Als Grund für die ziemlich lange Dauer gibt die BVG auf Nachfrage des Spandauer Volksblattes an, dass ein solches Vorhaben immer „eine bauliche Herausforderung“ sei. Denn, so wird weiter „einfach erklärt: Wir haben einen Tunnel unter der Erde. Darüber fahren im dichten Takt tonnenschwere Züge. Darauf stehen Gebäude, darüber fahren Autos.“ Zusammengenommen bedeute das bereits „ein hochkomplexes statisches System. Und in dieses System machen wir dann ein großes Loch“.
Zudem hat der Bahnhof Altstadt Spandau einige Besonderheiten. Er befindet sich mit 14 Metern vergleichsweise besonders tief unter der Erde. Der Grund dafür ist die Havel. Zwischen den Stationen Zitadelle und Altstadt wird der Fluss unterquert.
Der neue Aufzug wird seine Nutzer auch nicht in einem Zug vom Bahnsteig ins Freie bringen. Vielmehr wird die Fahrt nach oben oder unten zweigeteilt. Zunächst geht es bis zur sogenannten Verteilerebene, also dem Zwischengeschoss. Und von dort aus nach Umsteigen weiter.
Es gebe keinen Richtwert für den Einbau eines Aufzugs, erklärte die BVG. Jeder sei ein Einzelstück. Aktuell komme es wegen Lieferschwierigkeiten bei den Materialbestellungen sowie Ausfällen bei der Belegschaft wegen Corona allerdings zu Verzögerungen. Die Kosten für die Investition werden von den Verkehrsbetrieben mit 5,9 Millionen Euro angegeben, das Aufzugvorhaben im U-Bahnhof Altstadt Spandau wird durch das Land Berlin gefördert.
Der Bahnhof Altstadt Spandau besteht seit knapp 40 Jahren und ging am 1. Oktober 1984 in Betrieb, als die U7 bis zum Endbahnhof Rathaus Spandau verlängert wurde. Eingeweiht wurde der Streckenabschnitt vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU). Bereits ab Oktober 1980 fuhr die U7 bis zum Rohrdamm. Eingeweiht wurde der Streckenabschnitt vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU). Bereits ab Oktober 1980 fuhr die U7 bis zum Rohrdamm.
Die Bahnhöfe wurden teilweise großzügig und künstlerisch wertvoll gestaltet, ohne jedoch barrierefrei zu sein. Deshalb mussten in der Vergangenheit bereits Aufzüge in anderen Stationen der U-Bahnlinie nachträglich eingebaut werden. Außer im Bahnhof Altstadt Spandau fehlt es auf Spandauer Gebiet noch in den Stationen Rohrdamm und Paulsternstraße an Barrierefreiheit. Bei letztgenannten sei der Einbau von Aufzügen in der Planung, teilte die BVG weiter mit, ohne einen Zeitplan nennen zu wollen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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