Unterführung bleibt schmuddelig
Es sollte schon seit 2014 unter der Bahn leuchten
Das Einfallstor in die Altstadt über die Bahnunterführung Klosterstraße wird noch lange von Dunkelheit und Schmutz geprägt sein.
Im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksverordneten am 2. Oktober wurde Baustadtrat Frank Bewig (CDU) deutlich: „Ich scheue mich nicht, die Reißleine zu ziehen.“ Die SPD-Bürgerdeputierte Ulrike Sommer hatte nachgefragt, wie es denn um die Bahnunterführung Klosterstraße stehe. Die lässt sich seit Jahrzehnten mit drei Wörtern beschreiben: Dunkelheit, Lärm und Schmutz. Zusammen mit dem leergeräumten Postgelände ist sie nicht gerade eine Einladung ins Zentrum der Zitadellenstadt.
Dabei könnte gerade jetzt, wo Berlin im Wortsinn international leuchtet und mit Illuminationen berühmter Gebäude punktet, das Einfallstor von der Wilhelmstadt zur Altstadt (und umgekehrt) ein helles Beispiel dafür sein, wie eine Schmuddelecke zum angenehmen Ort wird. Im Februar 2013 hatten Lichtplaner und Akustiker Vorschläge präsentiert, wie die Straße unter den Bahngleisen mit „hinterleuchteten Wänden“ und schallabsorbierenden Feldern zu einem Weg werden könnte, den Passanten gerne gehen. Und auch ohne Angst.
Seit 2013 tut sich nichts
Das hätte eigentlich schon bis Ende 2014 der Fall sein sollen. Doch bisher hat sich nichts getan. Die einzigen, die sich unter den Brücken nach wie vor wohl fühlen, sind die Tauben. Ihre Hinterlassenschaften gehören auch zu den unangenehmen Wahrnehmungen der Fußgänger.
Das Problem für den Bezirk ist, dass er eigentlich keine Kompetenz zur Umgestaltung hat. Bewig: „Es ist extrem schwierig, weil wir nicht zuständig sind.“ Für die Brücken sind das Abteilungen der Deutschen Bahn. Und da gibt es Bedenken zur Mittelinsel, die auch zu einer leuchtenden Wand werden sollte. Was wäre, wenn dort bei einem LKW-Unfall Teile gelöst würden? Statiker wittern Gefahr. Bewig betont: „Wir wollen es zum Ziel führen.“ Doch wenn das nicht erreicht wird? Bewig: „Dann müssen wir eine andere Lösung finden.“ Das könnte dann auch eine „Minimal-Lösung“ sein. Wie auch immer diese aussehen mag.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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