Nahverkehrsprojekte im Fokus
Fahrgastverband IGEB legt Wunschliste zur S-Bahn-Verlängerung nach Falkensee vor

Das seit mehr als 40 Jahren stillgelegte Viadukt der Siemensbahn, hier am Bahnhof Siemensstadt.  | Foto:  Thomas Frey
  • Das seit mehr als 40 Jahren stillgelegte Viadukt der Siemensbahn, hier am Bahnhof Siemensstadt.
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Zuletzt gab es große Aufregung um die Verlängerung der U-Bahnlinie 7 zur Heerstraße Nord. Dabei ist sie nur eins von mehreren wichtigen Nahverkehrsprojekten in Spandau.

Vor allem die SPD hat Aussagen von Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (B’90/Grüne) zum Anlass genommen, ihr ein Ausbremsen der Verlängerung der U7-Projektes in Spandau vorzuwerfen. Die Grünen aber auch Spandaus Verkehrsstadtrat Thorsten Schatz (CDU) bestritten das und gaben der Senatorin damit Rückendeckung.

Ein weiteres Großprojekt ist die Fortsetzung der S-Bahn vom bisherigen Endbahnhof Spandau bis mindestens nach Falkensee. Die Verlängerung werde weiter betrachtet und „befindet sich in der Bearbeitung“, teilte Stadtrat Schatz nach einem Gespräch mit der Deutschen Bahn mit. Zudem habe die Bahn laut Thorsten Schatz mitgeteilt, dass eine Verlängerung der S-Bahn von Falkensee nach Finkenkrug nicht weiterverfolgt werde.

Diese gemächliche Gangart der Deutschen Bahn stößt beim Fahrgastverband IGEB auf wenig Verständnis. „S-Bahn nach Falkensee endlich bauen“, lautete daher die Überschrift einer Pressemitteilung, in der der Fahrgastverband mehrere Forderungen kurz vor Weihnachten als Wunschzettel formulierte. Ganz oben auf der Wunschliste steht, dass „eine umgehende Entscheidung“ zugunsten dieses Projekts gefällt werden soll. Alle Vorgaben und Annahmen für die Kosten- und Nutzen-Berechnung müssten dazu offengelegt werden. Die IGEB vergisst auch nicht, die Vorteile herauszustellen, die diese S-Bahn für Spandau bringen würde. Vermerkt werden dabei vor allem zwei neue Bahnhöfe an der Nauener- und der Hackbuschstraße und eine damit bessere Anbindung vieler Menschen im Bezirk an den öffentlichen Nahverkehr. Die Infrastrukturoffensive i2030 sei „die letzte Chance“, endlich die Verlängerung dieser S-Bahn zu planen und zu bauen. Schon die Ziffernfolge 2030, die auf die entsprechende Jahreszahl hinweist, macht aber deutlich, dass es sich um ein Langzeitprojekt handelt.

Ein Jahr zuvor, Ende 2029, soll die reaktivierte Siemensbahn wieder in Betrieb gehen. In diesem Fall scheint die Bahn mehr von Offensivgeist getrieben zu sein. Sie habe ihm bestätigt, dass dieses Vorhaben im Zeitplan liege, erklärte Stadtrat Schatz ebenfalls. Das wird hoffentlich auch für die nächsten sieben Jahre gelten.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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