Radwege auch in Spandau auf dem Prüfstand
Senatsverkehrsverwaltung legt zwei Radwegprojekte wegen Wegfalls von Parkplätzen auf Eis

Radfahrer auf dem Radweg am Falkenseer Platz. Vom aktuellen Radwegemoratorium der Verkehrssenatorin sei Spandau nicht besonders betroffen, erklärte der Spandauer Verkehrsstadtrat. | Foto:  Thomas Frey
  • Radfahrer auf dem Radweg am Falkenseer Platz. Vom aktuellen Radwegemoratorium der Verkehrssenatorin sei Spandau nicht besonders betroffen, erklärte der Spandauer Verkehrsstadtrat.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Es gebe keinen Stopp der Radwegprojekte, erklärte Baustadtrat Thorsten Schatz (CDU). Vielmehr setze der neue Senat nur das um, wofür er gewählt worden sei: eine Verkehrspolitik für alle Arten der Mobilität.

Mit diesen Worten reagierte der Baustadtrat auf eine Große Anfrage der Bündnisgrünen „Stopp von Radwegprojekten – wie betroffen ist Spandau?“ in der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 5. Juli. Das Moratorium von Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) habe ihn nicht überrascht. Er habe Ähnliches selber im März angeordnet. Im Übrigen aber sei Spandau von der Entscheidung der Verkehrssenatorin nicht besonders betroffen.

Nach Angaben des Baustadtrats standen und stehen vier Radwegprojekte auf dem Prüfstand. Die beiden geplanten Radwege am Magistratswegs und an der Seegefelder Straße würden wohl zumindest nicht in der Form gebaut werden, wie ursprünglich vorgesehen. Der Grund dafür wäre der Wegfall zahlreicher Parkplätze. Hier müsse „neu gedacht werden“.

Bei zwei weiteren Projekten, die zur Prüfung anstanden, stehen die Zeichen dagegen eher auf Grün. Beim Radweg an der Kisselnallee geht der Stadtrat davon aus, „dass wir wie geplant bauen können“ und der Bau der Radstreifen in Alt-Gatow soll bereits in einigen Wochen beginnen.

Nicht das Verhindern von Radwegen sei das Ziel. Vielmehr seien einige Vorhaben jetzt sogar eher möglich, sagte Thorsten Schatz und nannte als Beispiel den schon lange geplanten Radweg an der Charlottenburger Chaussee. Er konnte bisher nicht realisiert werden, weil die vorgegebene Spurenbreite von 2,50 Meter ohne Eingriffe nicht erreicht werden konnte. Möglich ist dort nur eine Breite von 2,16 Metern. An den fehlenden Zentimetern soll dieses Projekt jetzt nicht mehr scheitern und noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden. Das fand zumindest den Beifall der Grünen-Fraktion.

Damit aber war die Gemeinsamkeit der seit der Wiederholungswahl bestehenden schwarz-grünen Zählgemeinschaft beendet. Mit der vom CDU-Baustadtrat beschriebenen Politik, Mobilitätsangebote für alle Verkehrsteilnehmer zu machen, ging Grünen-Fraktionschef Christoph Sonneberg-Westeson hart ins Gericht. Jahrzehntelang habe dieses Angebot vor allem Autofahrern gegolten. „Hier liegen zwischen unseren Ansichten Welten“, erklärte er in Richtung Thorsten Schatz.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 702× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.461× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.510× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.