Sicher über die Fahrbahn: Neuendorfer Straße soll „Querungshilfe“ bekommen

Spandau. Letztendlich entscheidet die Verkehrslenkung (VLB) der Senatsverwaltung, ob und wie sie das regelt. Der Spandauer Verkehrsausschuss jedenfalls will, dass Fußgänger künftig sicherer über die Neuendorfer Straße kommen.

Wenn sie nicht im Stau stehen, rollen die Autos dicht an dicht mit recht hohem Tempo vorbei: Über die Neuendorfer Straße zur Bushaltestelle am Wröhmännerpark zu gelangen, ist im Berufsverkehr nie ganz ungefährlich. Dass auf dem Mittelstreifen Fahrzeuge parken, macht die Situation nicht übersichtlicher. Vor allem um die Sicherheit der Schüler des Kant-Gymnasiums – die oft genau dort über die Fahrbahn müssen – fürchtet die CDU-Fraktion der Spandauer Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Sie wünschte sich deshalb eine Ampelanlage im Bereich Neuendorfer- und Bismarckstraße. Den entsprechenden Antrag vom Juni dieses Jahres hatten die Verordneten in den Ausschuss für Bauen und Verkehr überwiesen, wo er am 17. November diskutiert wurde.

„Die Eltern machen sich Sorgen“, begründete Beate Christ (CDU) noch einmal den Vorstoß ihrer Fraktion. „Wir müssen die Anliegen der Bürger ernst nehmen.“ Die GAL signalisierte zunächst verhalten Zustimmung: „Wir sind ja immer für die Sicherheit der Fußgänger“, sagte Ritva Harju. Die SPD aber lehnte den Antrag in seiner ursprünglichen Form rundweg ab.

Dass eine Ampel sich negativ auf den Busverkehr auswirken könne, gab nämlich Gerd Freitag vom Bezirksmanagement der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zu bedenken, der als Experte in den Ausschuss eingeladen war. „Die Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs lebt von der Geschwindigkeit“, erklärte Freitag. „Tatsächlich werden die Busse aber immer langsamer – wegen all der Ampeln, Fußgängerüberwege und Tempo-30-Zonen.“

Fünf Buslinien fahren tagsüber durch die Neuendorfer Straße und dort die Haltestellen am Wröhmännerpark an. Würde an dieser Stelle eine herkömmliche Lichtsignalanlage installiert, müssten die Busse „ewig davor stehen“, sagte Gerd Freitag. „Wenn es denn unbedingt eine Ampel sein muss, dann bitte eine, die der Busfahrer auch selbst steuern kann.“ RBL nenne der Fachmann die dafür notwendige Technik – Rechnergestütztes Betriebsleitsystem.

Um die Argumente der BVG zu berücksichtigen, einigte sich der Ausschuss darauf, den CDU-Antrag umzuformulieren. Statt einer Ampelanlage soll nun eine „Querungshilfe“ her – möglich wäre also auch ein Zebrastreifen. Die genannte RBL-Ampel sei ebenso zu prüfen. In jedem Fall soll sich das Bezirksamt dafür einsetzen, dass der Abschnitt der Neuendorfer Straße zwischen Falkenseer Platz und Schönwalder Straße für Fußgänger sicherer wird. In der geänderten Form ging der Antrag einstimmig durch und muss nun nur noch pro forma von der BVV beschlossen werden. bm

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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