Mehr U-Bahn und eine Seilbahn
Spandau spielt im Masterplan der BVG eine wichtige Rolle

Werden die U-Bahnpläne der BVG realisiert, wird aus der bisherigen Endstation Rathaus Spandau ein Kreuzungsbahnhof. | Foto:  Thomas Frey
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Wer in weiten Teilen von Spandau wohnt, gelangt mit drei U-Bahnlinien in die Innenstadt und darüber hinaus. Diese Vision gibt es jetzt schwarz auf weiß auf Papier im BVG-Nahverkehrskonzept „Expressmetropole Berlin“.

In diesem 16-seitigen Konzept beginnt die U1 am ehemaligen Grenzübergang an der Heerstraße und führt bis zum Antonplatz in Weißensee. Mit der U2 geht es vom Falkenhagener Feld bis nach Pankow und die U7 erstreckt sich von der Gatower Straße bis zum Flughafen BER.

Mehr als 170 Kilometer neue U-Bahnstrecken, also mehr als doppelt soviel wie die derzeit 150 Kilometer will die BVG bauen. Im ersten Schritt sollen vorhandene Linien verlängert werden. In der letzten Etappe wird der Bau einer Ringlinie skizziert, die mehrere Außenbezirke verbinden soll. Selbst wenn die Ideen nur in Teilen realisiert werden sollten, werden Jahrzehnte bis zur Realisierung vergehen, zumal erste Schätzungen von einem Investitionsbedarf von rund 35 Milliarden Euro ausgehen.

Nach Bekanntwerden der Pläne gab es teilweise heftige Kritik, etwa von Naturschutzverbänden oder dem Fahrgastverband IGEB. Die Wertungen reichten von „Größenwahn“ bis „verfrühter Aprilscherz“. Wahrscheinlich hat bereits irritiert, dass so groß schon seit Generationen nicht mehr über die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin nachgedacht wurde.

Spandau wäre einer der größten Profiteure. Der ohnehin geplante Weiterbau der U7 wird in dem Konzept noch einmal festgeschrieben, allerdings nur bis zur Gatower Straße. Auch die schon lange geforderte U-Bahn ins Falkenhagener Feld ist Teil des Pakets. Am ambitioniertesten erscheint die Weiterführung der U1, die sich ab der Stadtgrenze entlang der Heerstraße und weiter in Richtung City West ziehen soll.

Nicht auf der Spandauer U-Bahnlandkarte der Zukunftsskizze tauchen die nördlichen Gebiete des Bezirks auf, also speziell Hakenfelde. Das hängt wahrscheinlich mit der Forderung zusammen, sie durch eine Verlängerung der Siemensbahn unter oder über der Havel anzubinden. Ein Projekt, das aber wahrscheinlich noch mindestens so lange braucht, wie ein eventueller U-Bahnausbau. Auch Gatow und Kladow sollen keinen U-Bahnabzweig bekommen, dafür aber eine Seilbahn, die den Spandauer Süden mit dem gegenüberliegenden Festland verbinden soll. Auch das ist übrigens kein völlig neuer Gedanke.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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