Erste Informationsveranstaltung zum Bahnausbau in Richtung Nauen
Zukunftspläne für die S-Bahn: per Expresszug in die Stadt

Bisher ist der Bahnhof Spandau die Endstation für die S-Bahn. | Foto: Thomas Frey
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  • Bisher ist der Bahnhof Spandau die Endstation für die S-Bahn.
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i2030 heißt das Projekt für die geplanten Um- und Neubauprojekte im Schienenverkehr in Berlin und Brandenburg. Auch das Vorhaben im sogenannten "Korridor West" wird erst ab dem Jahr 2030 realisiert sein.

Unter dem Titel i2030 läuft der Ausbau der Bahnstrecke von Spandau nach Nauen. Sie soll bis Falkensee von derzeit vier Gleisen auf sechs Gleise ausgebaut werden. Hauptgrund dafür ist eine vorgesehene Verlängerung der S-Bahn bis Falkensee, eventuell auch bis zum dortigen Ortsteil Finkenkrug. Außerdem soll es einen S-Bahn-Abzweig zum Falkenhagener Feld geben.

Diese teilweise auch schon bekannt gewordenen Ideen wurden am 1. Juni bei einer Online-Informationsveranstaltung zum ersten Mal offiziell vorgestellt. Das passierte zu einem frühen Zeitpunkt, denn das gesamte Projekt befindet sich derzeit noch im Untersuchungsstatus. Aber die Öffentlichkeit solle rechtzeitig unterrichtet und eingebunden werden, versicherten die Vertreter von Deutsche Bahn, Verkehrsverbund, der Verkehrsverwaltung Berlin und vom Infrastrukturministerium Brandenburg. Allerdings blieben aus diesem Grund auch Fragen und Anliegen unbeantwortet. Derzeit könnten dazu keine Aussagen gemacht werden, lautete eine in Varianten häufige Replik, etwa von Evelyn Gollasch, der Projektleiterin i2030 bei der DB Netz.

Die Dimension des Vorhabens wurde den mehr als 200 digital zugeschalteten Interessierten bei der Präsentation aber schon deutlich. Der Bau zweier zusätzlicher Gleise werde im Bereich Spandau nicht ganz einfach, erklärte Evelyn Gollasch. Überlegt werde daher, die S-Bahn östlich des Bahnhofs bis zum Klosterbuschweg unterirdisch zu führen. Am Klosterbuschweg und an der Nauener Straße sind neue S-Bahnhöfe vorgesehen ebenos an der skizzierten Stichstrecke zum Falkenhagener Feld an der Seegefelder Straße sowie der Falkenseer Chaussee. Dazu kommen weitere Eingriffe. Brücken, Weichen, Kreuzungen, Infrastruktur und entsprechender Lärmschutz. Und auch ohne detaillierte Kostenangaben wurde deutlich: Allein dieses Projekt ist eine Milliardeninvestition.

Sind die Ausgaben gerechtfertigt, nur, damit die S-Bahn irgendwann auch ins Umland fährt? Dies war der Tenor einiger Fragen bei der Informationsveranstaltung.

Aus Sicht von Bernd Arm, Abteilungsleiter Angebot und Infrastruktur beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, ist diese Investition auf jeden Fall sinnvoll. Schon jetzt sei dieser Streckenabschnitt stark belastet. In den nächsten Jahren gäbe es weiteren Bevölkerungszuwachs, nicht nur in Spandau, auch im angrenzenden Brandenburg. Der Regionalverkehr werde ebenfalls ausgeweitet. Und damit die S-Bahn die Fahrgäste ähnlich schnell in die Innenstadt transportiere, seien hier auch Expresszüge vorgesehen, die nur noch an wenigen Stationen halten. Realität wird das alles irgendwann in ungefähr zehn Jahren. Bis es so weit ist, sind noch manche Einschränkungen schon wegen der Bauarbeiten zu erwarten.

Über den Planungsfortschritt soll die Bevölkerung auf dem laufenden gehalten werden. Vorgesehen seien weitere Veranstaltungen. Dass es großen Informationsbedarf gibt, zeigte sich bereits daran, dass mehr als 170 Fragen und Wortmeldungen auf der Online-Veranstaltung abgegeben wurden. Nur ein kleiner Teil konnte während des zweistündigen Meetings behandelt werden.

Auf viele in der Veranstaltung gestellte Fragen und auch weitere Informationen zu i2030 gibt es im Internet auf der Homepate www.i2030.de.

Bisher ist der Bahnhof Spandau die Endstation für die S-Bahn. | Foto: Thomas Frey
Am und um den Bahnhof wird sich durch die Ausbaupläne einiges verändern. | Foto: Thomas Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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