Warenhaus an der Carl-Schurz-Straße schließt
Das Aus für Galeria in der Altstadt
Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof gibt weitere 16 seiner 92 Filialen auf. Drei davon befinden sich in Berlin, darunter eine an der Carl-Schurz-Straße.
Von einer traurigen Nachricht für Spandau sprach Bürgermeister Frank Bewig (CDU). Er verwies darauf, dass die Altstadt in den kommenden Jahren saniert werde und Spandau ein wachsender Bezirk sei. Das Ende der Galeria sei eine verpasste Chance.
Das Kaufhaus an der Carl-Schurz-Straße 20 gab es seit 1965. Mehr als 30 Jahre war hier Hertie, dann Karstadt. In seinen besten Zeiten war der Standort der Anker für die Spandauer Altstadt. Sie sind lange vorbei. Deutlich sichtbar zeigte sich der Niedergang des Galeria-Standortes beispielsweise 2020, als die Lebensmittelabteilung im Untergeschoss schloss. 2023 wurde auch der Betrieb im bis zuletzt beliebten Restaurant in der Dachetage beendet.
Bereits in den vergangenen Monaten wurde darüber spekuliert, was nach einem möglichen Karstadt-Aus aus der Immobilie werden könnte. So gab es die Idee, die Adresse als weiteren Dienstsitz des Bezirksamtes zu nutzen, wenn das Rathaus umgebaut wird. Außerdem könnten auch andere bisherige Objekte der Verwaltung dafür aufgegeben werden. Das Problem dabei wären allerdings die immensen Kosten.
Er könne sich zwar grundsätzlich Vieles vorstellen, erklärte Bewig im Januar auf Fragen in der BVV. Aber das Ziel sei, „den Standort vollumfänglich zu sichern“. Auch nach dem nun verkündeten Aus möchte der Bürgermeister noch einen Versuch starten. Er werde sich um einen Kontakt zu den neuen Eigentümern bemühen, kündigte er an.
Galeria Karstadt Kaufhof hatte Anfang Januar den dritten Insolvenzantrag innerhalb von gut drei Jahren gestellt. Als Grund dafür wurde vor allem der Zusammenbruch der Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers René Benko genannt. Inzwischen gibt es mit der US-amerikanischen Investmentgesellschaft NRDC und der Gesellschaft BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz ein neues Konsortium, das die Kaufhauskette übernehmen möchte. Eine Voraussetzung dafür sind die jetzt bekannt gewordenen Einschnitte.
Sie betreffen in Berlin außer Spandau auch die Standorte in Tempelhof sowie im Ringcenter in Lichtenberg. Bundesweit werden rund 1400 der aktuell noch 12 800 Arbeitsplätze bei Galeria Karstadt Kaufhof abgebaut.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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