Ungleiche Verteilung
Die Branche der Teststationen boomt in Spandau
Im Bezirk gibt es mit Stand vom 18. Februar insgesamt 58 Corona-Testzentren, beziehungsweise Teststationen. Geht es nach der Zahl der Anträge könnten es weitaus mehr sein.
Das Gesundheitsamt bearbeite derzeit Anträge in dreistelliger Höhe ab, erklärte der zuständige Stadtrat Oliver Gellert (B’90/Grüne). Und das, obwohl seit 1. Februar keine neuen Bewerbungen für den Betrieb einer Teststation mehr entgegen genommen werden.
Die Branche hat sich seit Beginn der Pandemie zu einem lukrativen Geschäftsfeld entwickelt. Wer mitmischen will, muss deshalb einige Mindeststandards verfügen, erklärte Gesundheitsamtsleiterin Gudrun Widders am 17. Februar im Gesundheitsausschuss. Nicht jede Bewerbung werde akzeptiert. Voraussetzung sei beispielsweise ein entsprechender Qualifizierungsnachweis. Wer keine Präsenzfortbildung vorlegen könne, werde abgelehnt. Auch die Räumlichkeiten, in denen die Tests stattfinden sollen, müssten über eine gewisse Ausstattung verfügen. Zumindest ein Waschbecken sollte vorhanden sein. Beliebte Teststandorte seien Ladengeschäfte.
Auch wenn nicht alle der weitaus mehr als 100 Antragsteller ihr Zertifikat erhalten, wird es zu einem deutlichen Zuwachs kommen. Oliver Gellert bezweifelt allerdings, ob sich das Geschäft für jede Teststelle rechnet. Bereits jetzt seien die vorhandenen Stationen durchschnittlich nur zu 53 Prozent ausgelastet.
Allerdings gibt es noch einige weiße Flecken auf der Spandauer Testlandkarte. Sie befinden sich im Bereich Gatow und Kladow. Im Ausschuss wurde daher die Frage laut, ob das Bezirksamt die Ansiedlung nicht etwas steuern könne? Von Amts wegen wären solche Vorgaben nicht möglich, entgegnete der Stadtrat. Das Führen einer Teststelle sei eine privatwirtschaftliche Angelegenheit, bei der der Betreiber entscheide, wo er sie anbiete.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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