Rollende Zwischennutzung
Rollschuhbahn auf dem alten Postareal

Frank Bewig probiert die Rollschuhbahn aus. | Foto: Thomas Frey
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  • Frank Bewig probiert die Rollschuhbahn aus.
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Anlässlich der Pressepräsentation dreht Frank Bewig einige Runden auf der Bahn. Er fühle sich an seine Kindheit zurückerinnert, sagte der Spandauer Bürgermeister (CDU). Damals, vor ungefähr 40 Jahren, sei Rollschuhlaufen sehr angesagt gewesen.

Frank Bewig gehört deshalb nicht nur qua Amt Zielgruppe der temporären Rollschuhbahn, die vom 2. August bis zum 8. September auf dem ehemaligen Postgelände an der Klosterstraße aufgebaut ist. Betreiber Arnold Bergmann hofft auf Menschen allen Alters, die Spaß bei dieser Betätigung haben oder hatten und ihn jetzt wiederentdecken. Der Freiluftparcours sorge außerdem für "Sehen und Gesehen werden". Auch wer keine Rollschuhe anlegen möchte, finde Abwechslung. Es gibt Liegestühle zum Chillen, Speisen- und Getränkestände und Freitag und Sonnabend eine Rollschuh-Disco. Großeltern könnten zum Beispiel ihren Enkeln zuschauen, wie die ihre Runden drehen, meinte Arnold Bergmann. Paare sich beim Rollschuhlaufen treffen.

Die Rollschuhbahn an der Klosterstraße soll zum Spandauer Sommerevent werden und Besucher auch aus anderen Bezirken und dem Umland anziehen. Warum er gerade dort stattfindet, begründete der Betreiber vor allem mit nur noch wenigen ähnlich großen Brachen, die es in der Stadt gebe. Außerdem habe das Bezirksamt nicht abgeneigt auf sein Vorhaben reagiert. Und das auch relativ schnell, denn erst vor sechs bis acht Wochen sei es zum ersten Kontakt gekommen. "Wir waren vor allem Vermittler", erklärte Frank Bewig, etwa was den Kontakt zum Eigentümer der Fläche betraf. Aber ja, die Idee sei auch von ihm sehr positiv aufgenommen worden. Und so lange das Areal nicht bebaut werde, seien solche Zwischennutzungen möglich. Auf dem einstigen Postgelände soll ein neues Stadtquartier entstehen. Von Seiten der Verwaltung wären die Voraussetzungen dafür erfüllt, so der Bürgermeister. Jetzt liege es am Investor, wann es losgehe. Möglicherweise im zweiten Halbjahr 2025.

Arnold Bergmann hat nach eigenen Angaben sieben Jahre versucht, sein Rollschuhbahnprojekt irgendwo umzusetzen. Er sieht in solchen Angeboten ein Potenzial – auch als Sommeralternative für die Eisbahn im Winter. Zumal eine Eisbahn sowohl aus Kosten- als auch Klimabedingungen schwieriger zu betreiben sei. Seinen in Blau gehaltenen Rund, der einen Durchmesser von 35 Meter aufweist, hat er im Vorfeld als "Europas größte mobile Rollschuhbahn" angekündigt. Worauf diese Angabe beruhe, wurde Arnold Bergmann bei der Präsentation gefragt. "Es ist die einzige ihrer Art", war seine Antwort.

Die Öffnungszeiten sind täglich von 12 bis 22 Uhr. Das Benutzen der Bahn ist kostenlos. Die Ausleihe von Rollschuhen kostet sechs Euro für 90 Minuten.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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