Unfrieden um Weihnachtsrummel
Schausteller besetzen Büro des Spandauer Baustadtrats

Schausteller des Weihnachtsrummels „Family Wonderland“ hätten sich am 17. November „in friedlicher Absicht“ im Rathaus Spandau getroffen, um mit dem verantwortlichen Baustadtrat Thorsten Schatz (CDU) das Gespräch zu suchen. Der Stadtrat habe sich allerdings in sein Büro eingeschlossen und die Polizei gerufen.

Diese Einschätzung übermittelte Paula Wollenschlaeger, vom Veranstalter der Family Wonderland an der Klosterstraße via Facebook. Die Version des Bezirksamtes zu den Vorgängen liest sich etwas anders. Demnach haben 50 bis 80 Personen gut eine Stunde die Büroräume von Thorsten Schatz besetzt. Sie seien beim Betreten des Rathauses vom Wachschutz angesprochen worden, ließen sich aber nicht vom Zugang abhalten. Weil mindestens eine Person „mit einer offen getragenen Rohrzange bewaffnet war“, habe der Wachschutz die Polizei verständigt. Im Büro sei ein Mitarbeiter bedrängt und Foto- und Filmaufnahmen gemacht worden. Das Sekretariat musste von der Polizei geräumt werden. Das Bezirksamt habe Strafanzeige und Strafantrag gestellt. Es sei legitim, Rechtsmittel gegen Bescheide einzulegen oder im Rahmen des Demonstrationsrechtes zum Beispiel vor dem Rathaus seinen Unmut auszudrücken, erklärte Bürgermeister Frank Bewig (CDU). Sich aber Zutritt zu Amtsräumen zu verschaffen und dort Menschen unter Druck zu setzen „überschreitet mehrere Grenzen, was wir nicht hinnehmen werden.“

Der Anlass für die Eskalation war bereits einer Mitteilung von Wollenschlaeger vom 17. November zu entnehmen. Darin wurde beklagt, dass die an diesem Tag eröffnete Family Wonderland nach Vorgaben des Bezirksamtes zwischen Montag und Donnerstag bereits um 20 Uhr schließen muss. Der Grund dafür wäre eine Beschwerde aus dem vergangenen Jahr, in der Lachen und Jubeln von Gästen als störend empfunden wurde. Seitens der Schausteller seien viele Kompromisse vorgeschlagen worden, aber weder Thorsten Schatz noch Frank Bewig setzten sich für „eine schöne Winterzeit“ ein. „In Spandau hat man nichts mehr zu lachen“, lautete die Überschrift der Mitteilung.

Auch das wird vom Bezirksamt etwas anders gesehen. Zum einen hätten mehrere Beschwerden vorgelegen. Außerdem genehmige ein Stadtrat die Öffnungszeiten nach Vorlage des Umwelt- und Naturschutzamtes. Das sei ebenfalls an Vorgaben gebunden. Zu denen zähle unter anderem, wie viele Veranstaltungen es an einem bestimmten Ort gebe.

Die Family Wonderland auf dem ehemaligen Postgelände findet bis zum 1. Januar 2024 statt. Geöffnet ist täglich ab 13 Uhr, Freitag und Sonnabend bis 22, Sonn- und Feiertage bis 21 Uhr. Geschlossen ist am Totensonntag (26. November) und Heiligem Abend (24. Dezember).

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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