Hat der Standort noch eine Zukunft?
Spandau kämpft um Karstadt
Der erneut insolvente Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will 16 seiner 92 Filialen bundesweit zum 31. August schließen. Zu den betroffenen Standorten gehört auch der in Spandau. Aber hier scheint es Bewegung zu geben.
Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ gebe es bei drei Filialen „positive Entwicklungen in den Verhandlungen mit den Vermietern“. Dabei genannt wurde in Berlin die Filiale in Spandau genannt. Auch andere Einschätzungen kommen zu dem Schluss, dass unter den drei Standorten, die in der Hauptstadt zur Disposition stehen, der in der Carl-Schurz-Straße die besten Chancen für einen weiteren Betrieb habe. Bei den beiden anderen handelt es sich um die Galeria-Dependancen in Tempelhof sowie im Ringcenter in Lichtenberg.
Bürgermeister Frank Bewig (CDU) reagierte auf Nachfrage des Spandauer Volksblatts zwar zurückhaltend. Noch sei etwas möglich, es sollten allerdings auch keine unnötigen Hoffnungen geweckt werden. Es werde rund um die Uhr von verschiedenen Stellen alles versucht. Gemeint sind damit wohl Aktivitäten der Bezirks-, wie der Senatsebene.
Ins Feld geführt wird dabei auch das künftige Potenzial, das der Kaufhausstandort bietet. Frank Bewig hatte bereits in seiner ersten Stellungnahme nach dem angekündigten Aus auf den wachsenden Bezirk sowie die Umgestaltung der Altstadt hingewiesen. In die gleiche Richtung ging ein offener Brief, den die meisten Spandauer Mitglieder des Abgeordnetenhauses sowie die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD, B’90/Grüne, FDP, Die Linke und der Tierschutzpartei in der BVV an den Besitzer der Immobilie und den neuen Betreiber der Warenhaus GmbH geschickt haben. Mit der Altstadtsanierung sollen die Voraussetzungen für einen attraktiven Gewerbestandort geschaffen werden. Das Kaufhaus Karstadt sei hierbei ein Kernelement. „Mit neuen Ideen und Konzepten kann gerade dieser Standort eine Erfolgsgeschichte werden“.
Auch die Seniorenvertretung Spandau hat sich mit einer Petition zu Wort gemeldet. Dort wurde unter anderem auf die Barrierefreiheit des Kaufhauses sowie auf seine Attraktivität auch für Menschen über den Bezirk hinaus verwiesen. Bleibe es bei dem Aus, so die Befürchtung, hätte das auch negative Effekte auf andere Geschäfte in der Altstadt.
Egal, wie der Kampf um Karstadt ausgeht, eine Entscheidung ist jetzt wahrscheinlich relativ schnell zu erwarten.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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