Weder das Filialbüro noch die Zentrale geben Auskunft
Laut Medienberichten denkt der Essener Konzern darüber nach, 29 seiner bundesweit 83 Karstadt-Filialen zu schließen. Ob auch das Karstadt-Haus an der Carl-Schurz-Straße 24 ein Wackelkandidat ist, darüber kann nur spekuliert werden. Auf der Liste gefährdeter Standorte, die das Nachrichtenmagazin Focus nach Einschätzung eines Warenhausexperten kürzlich veröffentlicht hat, steht die Hauptstadt Berlin jedenfalls nicht. Möglicherweise gibt es also Hoffnung für die rund 200 Mitarbeiter in Spandau.
Spekuliert werden muss auch deshalb, weil sich der Konzern mit Informationen zurückhält. Weder das Filialbüro in Spandau noch die Zentrale in Essen gibt Auskunft. Sollte Karstadt aber schließen, wäre das ein enormer Verlust für die Altstadt. Seit fast 50 Jahren dort ist das Kaufhaus für die Spandauer und Touristen eine attraktive Einkaufsstätte und für die Einzelhändler ein wichtiger Kundenmagnet.
Letztere bangten schon 2009 um ihre Existenz, als bundesweit 30 Filialen schließen sollten. Damals stand auch Karstadt-Spandau auf der Wackelliste des von der Arcandor-Insolvenz betroffenen Warenhauses.
Für die erneuten Sanierungspläne von Karstadt zulasten der Beschäftigten hat die SPD-Abgeordnete und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD Spandau (AfA), Burgunde Grosse, kein Verständnis. "Mit dem Verzicht auf Gehälter in Höhe von etwa 700 Millionen Euro in den letzten zehn Jahren haben die Mitarbeiter ihren Beitrag zur Sanierung des Unternehmens bereits geleistet. Nun steht der Eigentümer Nicolas Berggruen in der Verantwortung, der bisher weder, wie versprochen, in die Warenhäuser investiert noch ein Konzept für die Zukunft des Unternehmens und der Arbeitsplätze vorgelegt hat", so Grosse.
Auch Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) würde das Aus für das Warenhaus bedauern. Als mit Abstand größtes Einkaufszentrum in der Altstadt sei es für den Standort von riesiger Bedeutung. "Karstadt muss erhalten bleiben", so Kleebank. Jede andere Firmenentscheidung sei für ihn nicht nachvollziehbar.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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