Handarbeit in Kupfer
Wo die Wappenkartusche fürs Humboldt Forum entsteht

Stefan Fittkau erklärt Besuchern vom Wirtschaftskreis Pankow an einer Kupfertreibarbeit, wie viel Handarbeit in der Herstellung der Wappenkartusche steckt. Rechts neben ihm: Die Vorsitzende des Wirtschaftskreises Pankow, Christine Beck-Limberg. | Foto: Bernd Wähner
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  • Stefan Fittkau erklärt Besuchern vom Wirtschaftskreis Pankow an einer Kupfertreibarbeit, wie viel Handarbeit in der Herstellung der Wappenkartusche steckt. Rechts neben ihm: Die Vorsitzende des Wirtschaftskreises Pankow, Christine Beck-Limberg.
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Das Humboldt Forum ist ein Besuchermagnet. Doch so ganz fertig ist es noch nicht: Über dem Eingang an der Westfassade wird bald noch die Wappenkartusche montiert. Hergestellt wird dieses monumentale Fassadenelement in Handarbeit in der Stadtrandsiedlung Malchow, und zwar in der Stefan Fittkau Metallgestaltung GmbH.

Das alteingesessene Unternehmen ist seit fast 100 Jahren in der Region zuhause. Gegründet wurde es 1925 an der Heinersdorfer Straße. Weil der Betrieb stetig wuchs, zog er schon bald in die Ruthenberg’schen Gewerbehöfe an die Lehderstraße um. In der DDR wurde das Unternehmen verstaatlicht und firmierte als "VEB Kunstschmiede Berlin". Anfang der 90er-Jahren ist der VEB reprivatisiert worden. Heute hat das Unternehmen seinen Sitz im Gewerbegebiet am Darßer Bogen. Stefan Fittkau machte in den 80er-Jahren in dem Betrieb eine Ausbildung als Kunstschmied. Geschäftsführer wurde Fittkau 1997, im Jahr 2002 übernahm Stefan Fittkau den Betrieb.

Einzigartiger Fachbetrieb

In seinem Unternehmen pflegt der Geschäftsführer mit seinem 50-köpfigen Mitarbeiterteam die alte Tradition der Kupfertreibarbeit. Das handwerkliche Geschick der heutigen Metallgestalter sowie die Kreativität von Fittkau und seinen Geschäftspartnern machen das Unternehmen inzwischen zu einem Fachbetrieb, der Aufträge übernimmt, die kein anderer Betrieb in der Bundesrepublik in dieser Qualität ausführen kann.

So erhielt die Stefan Fittkau Metallgestaltung GmbH zum Beispiel bereits den Auftrag für die Anfertigung der Kuppellaterne auf dem Berliner Schloss. Die Rekonstruktion der zwölf Meter hohen Schmucklaterne war eine echte Herausforderung. Als Grundlage für die Wiederherstellung stand nur ein Foto aus der Vorkriegszeit zur Verfügung. Die Kuppellaterne wurde am 29. Mai 2020 auf die Schlosskuppel in luftiger Höhe von 65 Metern montiert.

5 Tonnen schweres Schmuckelement

Nach dieser Meisterleistung verwundert es kaum, dass die Stefan Fittkau Metallgestaltung GmbH auch die Ausschreibung zur Anfertigung der Wappenkartusche gewann. Mit ihren Ausmaßen von etwa acht mal acht Metern ist sie gewaltig. Allein die Krone der Wappenkartusche misst zwei Meter. Das ursprüngliche Schmuckelement wurde vor 120 Jahren am Schloss montiert und war eine klassische Kupferblecharbeit. Anhand von Fotos entsteht in Fittkaus Werkstatt nun in Handarbeit die Nachbildung mit einem Gesamtgewicht von etwa fünf Tonnen. Das Ergebnis wird voraussichtlich im März zu sehen sein, wenn die Wappenkartusche am Berliner Schloss montiert wird.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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