Tanzen ist cool: Jungen sind in der Tanzwerkstatt No Limit eher die Ausnahme
Weißensee. Die Gruppen, die in der Tanzwerkstatt No Limit trainieren, sind eigentlich alle nach Tieren benannt: Raupen, Bienen, Schmetterlinge, Spatzen und Pinguine. Doch eine Gruppe fällt aus dem Rahmen: die Piraten.
Das hat seinen Grund. In dieser Gruppe tanzen nicht nur Mädchen mit, wie in allen anderen Gruppen, hier trainieren auch Jungen unter Anleitung von Cirsten Behm. Und das gemeinsame Tanzen finden sie cool. „Wir sind zurzeit acht Jungen bei den Piraten“ sagt der neunjährige Alex. „Ich bin seit zweieinhalb Jahren dabei. Vorher war ich beim Turnen. Dann machte mich meine Mutter auf die Tanzwerkstatt aufmerksam. Als ich herkam, waren schon drei Jungen da. Mir gefiel das Bewegen nach Musik sofort, und so blieb ich dabei.“
Der achtjährige Eric kam hingegen über seinen älteren Bruder zu den No-Limit-Piraten. „Ole war schon vor drei Jahren hier“, erzählt er. „Ich wollte einfach mal sehen, was er da so macht. Das hat mir gleich gefallen. Und jetzt bin ich auch schon eine ganze Weile mit dabei.“ Vor einem Jahr stieß Paul, elf Jahre alt, zur Tanzgruppe. „Ich suchte eigentlich was, wo ich Theater spielen kann“, sagt er. „Dann entdeckte ich die Tanzwerkstatt im Internet. Ich meldete mich an. Schauspielern kann ich hier auch, nämlich beim Weihnachtsmusical.“
Zum Auftakt ein Überraschungstanz
Das schreibt die Initiatorin und Leiterin der Tanzwerkstatt, Cirsten Behm, jedes Jahr gemeinsam mit ihrem Mann Michael. Aufgeführt wird es dann von allen Kindern aus der Tanzwerkstatt. „Wir Jungs spielten im vergangenen Jahr bei den Zwergen mit“, sagt Paul. „Da hatten wir uns nicht nur zu bewegen, sondern auch viel Text zu sprechen.“
Alle Piraten sind einhellig der Meinung, dass Tanzen auch was für Jungen ist. „In der Schule sitzen wir den ganzen Tag rum. Da ist es cool, wenn wir uns nachmittags viel bewegen können“, sagt Alex. „Toll ist immer der Überraschungstanz am Anfang des Trainings“, erklärt Eric. „Und ich freu mich, die anderen jedes Mal wiederzusehen“, ergänzt Alex.
Gegründet wurde die Tanzwerkstatt No Limit 1987 von der Tanzpädagogin Cirsten Behm. Heute hat die Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung ihr Domizil in einem Flachbau in der Buschallee 87. Mittlerweile proben dort etwa 200 Kinder jede Woche an den Nachmittagen. Bei den Piraten wird zurzeit ein Fußball-Tanz einstudiert. Der soll am 25. und 26. Juni im FEZ an der Wuhlheide präsentiert werden. An diesem Wochenende stellen nämlich alle No-Limit-Tanzgruppen ihre neuen Stücke vor. Die Piraten würden sich über weitere männliche Mittänzer freuen. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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