Inklusion ist 2016 im Familienzentrum Mahlerstraße ein großes Thema
Weißensee. Menschen mit und ohne Handicap können jetzt im Familienzentrum in der Mahlerstraße 4 tischlern oder ihre Räder auf Vordermann bringen.
„Wir haben in unserer Werkstatt die entsprechende Ausstattung“, sagt Johanna Enge, die Koordinatorin des Familienzentrums. So steht zum Beispiel für Tischlerarbeiten eine höhenverstellbare Hobelbank zur Verfügung. „Außerdem haben wir einen Aufzug, sodass alle Bereiche des Hauses auch von Gehbehinderten erreicht werden können.“
Der Inklusion, also der Öffnung aller Angebote für Menschen mit und ohne Handicap, widmet sich das Familienzentrum verstärkt ab diesem Jahr. Konzeptionell vorbereitet wurde alles 2015. Mit Mitteln des Pankower Jugendamtes wurde geprüft, was bereits vorhanden ist und verändert werden muss, damit jeder das Haus und seine Angebote ohne Einschränkung nutzen kann.
So wurden unter anderem auch die höhenverstellbaren Werkbänke angeschafft. „Außerdem haben wir jetzt für unser Näh-Café auch Nähmaschinen, die nur mit den Händen zu bedienen sind, angeschafft“, so Johanne Enge. Weiterhin werden Beratungen in leichter Sprache angeboten. Mit der Reha-Pädagogin Johanna Enge steht dafür eine Fachfrau zur Verfügung.
Neues Programmheft erschienen
„Wir hoffen, dass künftig noch mehr Menschen mit Handicap in unser Familienzentrum kommen“, sagt die Koordinatorin. Alle Angebote sind im gerade neu erschienenen Programmheft für das erste Halbjahr dieses Jahres aufgelistet. Unter anderem gibt es als offene Angebote jede Woche ein Handarbeitscafé, ein Kreativcafé, eine Holzwerkstatt und einen Alleinerziehenden-Stammtisch. Weiterhin stehen Kurse von Babysnoezelen bis Yoga und zahlreiche Vorträge auf dem Programm.
Dass das Familienzentrum sein Programm auch in diesem Jahr anbieten kann, ist dem Jugendamt zu verdanken. Mehrere Jahre war die Einrichtung mit Mitteln der EU gefördert worden. Nach Wegfall der Förderung stand seine Existenz auf der Kippe. Nach einer Entscheidung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses wird es nun komplett vom Jugendamt gefördert. Sein Träger ist der Verein Frei-Zeit-Haus Weißensee. Trotz Förderung kann das Familienzentrum aber weitere Unterstützer gebrauchen. „Wir freuen uns stets über ehrenamtliche Mitarbeiter oder im Bundesfreiwilligendienst Beschäftigte“, sagt Johanna Enge. „Auch wer eine neue Selbsthilfegruppe gründen möchte, kann sich bei uns melden.“ BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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