Krankenkasse fördert weiterhin Sprechstunde für Borderline-Patienten und Angehörige
Weißensee. Seit einem Jahr unterstützt die Betriebskrankenkasse Verkehrsbau Union (BKK-VBU) die Borderline-Sprechstunde im St.-Joseph-Krankenhaus. Dieses kostenfreie Beratungsangebot, in dem vor allem Angehörige Hilfe finden, stößt auf großes Interesse.
„Deshalb wurde es jetzt um ein weiteres Jahr verlängert“, erklärt Katharina Matthes vom Gesundheitsmanagement der BKK-VBU. Etwa ein halbes bis ein Prozent der Bevölkerung leiden am Borderline-Syndrom. Übersetzt heißt Borderline „Grenzlinie“ und bedeutet, dass Patienten sowohl Symptome der Neurose als auch der Psychose aufweisen.
Neurosen sind Angststörungen, die dem Betroffenen durchaus bewusst sind. Der Psychotiker kann hingegen die ihn umgebende Realität nicht mehr von seiner inneren Welt unterscheiden. Beim Borderliner finden sich Symptome beider Störungen. Das Borderline-Syndrom wird überwiegend bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen diagnostiziert. Kennzeichnend sind heftige Stimmungsschwankungen, ein Gefühl innerer Leere und Angst vor dem Alleinsein. Die Betroffenen verletzen sich häufig selbst und denken auch über Selbstmord nach.
Wege aus der Isolation
„Wir fördern die Sprechstunde, weil sie Angehörigen und Patienten hilft, besser mit der Krankheit umzugehen“, sagt Katharina Matthes. „Sie trägt dazu bei, dass beide Gruppen Wege aus der Isolation finden und merken, dass sie mit ihren Problemen, Fragen und Ängsten nicht allein sind.“
Die Sprechstunde „Ich hör dir zu“ findet jeden Freitag von 13 bis 16 Uhr statt. Willkommen sind Angehörige, aber auch Patienten. Die Sprechstunde ist ein Angebot des Vereins Grenzgänger im St.-Joseph-Krankenhaus in der Gartenstraße 1, Gebäude Z. BW
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