Einzug in das ehemalige Motorola-Gebäude
Bundesarchiv zieht an den Borsigturm

An der Adresse Am Borsigturm 130 befindet sich künftig ein Standort des Bundesarchivs.  | Foto:  Andrew Alberts
  • An der Adresse Am Borsigturm 130 befindet sich künftig ein Standort des Bundesarchivs.
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Ende 2019 haben das Hamburger Immobilienunternehmen Becken und die HASPA Projektentwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft das Objekt samt Grundstück Am Borsigturm 130 erworben. In dem Gebäude befand sich zuvor der Sitz der Motorola Solutions Germany GmbH. Sie war auch der Verkäufer.

Knapp zwei Jahre nach dieser Transaktion präsentierten die Eigentümer jetzt den künfigen Mieter. Es ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BimA), also die zentrale Stelle für alle Liegenschaften des Bundes. Nutzer der rund 18 000 Quadratmeter Büroflächen soll wiederum das Bundesarchiv werden.

Nach Ende der erforderlichen Umbauarbeiten werde diese Bundeseinrichtung hier mit Personal und Unterlagen der Abteilung für personenbezogene Auskünfte zum Ersten und Zweiten Weltkrieg einziehen, teilten Becken und HASPA ebenfalls mit. Der mit der BimA abgeschlossene Mietvertrag sei langfristig für rund 17 Jahre vereinbart worden. Über die Höhe des Mietpreises wurden aber keine Angaben gemacht.

Das Bundesarchiv hat Standorte in mehreren deutschen Städten. Sein Berliner Hauptsitz befindet sich in Lichterfelde. Auch in Reinickendorf gibt es eine Zweigstelle am Eichborndamm, wo bisher jene Abteilung untergebracht ist, die jetzt zum Borsigturm umziehen soll. Das Archiv zu Personenangaben aus den beiden Weltkriegen hieß bis 2019 "Deutsche Dienststelle" und kam dann in die Verantwortung des Bundesarchivs. In den Beständen finden sich zum Beispiel Unterlagen zu den Biografien von Soldaten, etwa zu welcher Einheit sie gehört haben. Laut dem Internetportal des Bundesarchivs gibt es weiterhin viele Nachfragen dazu. Sie würden aus dem Bereich der historischen Forschung aber auch von Familien gestellt.

Mit dem einstigen Verwaltungs- und Produktionsgebäude von Motorola sind etwa 25 400 des insgesamt mehr als 47 000 Quadratmeter großen Grundstücks bebaut. Die restlichen rund 22 000 Quadratmeter sollen laut Becken und HASPA ebenfalls weiter entwickelt werden. Was wohl bedeutet, auch hier könnte es Neubauten geben. Die planungsrechtlichen Grundlagen dafür würden mit dem Bezirk Reinickendorf erarbeitet.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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