Der Bogen ist wieder schmuck: Kunstwerk am Borsigdamm wurde restauriert

Der Schmuckbogen im Park am Tegeler See wurde in den vergangenen Monaten restauriert. | Foto: Berit Müller
4Bilder
  • Der Schmuckbogen im Park am Tegeler See wurde in den vergangenen Monaten restauriert.
  • Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

Tegel. Dem Denkmal „Schmuckbogen“ am Borsigdamm nahe dem Tegeler See hatten Vandalismus und der Zahn der Zeit heftig zugesetzt. Nach einer 80.000-Euro-Schönheitskur verdient das Kunstwerk jetzt wieder seinen Namen.

Wer drunter steht, sollte es ruhig mal ausprobieren: Einfach kräftig „Hallo“ rufen. Dass es ordentlich hallt, erwartet nämlich niemand, dafür wirkt der Schmuckbogen doch zu schmal. Das akustische Phänomen ist aber nur nettes Beiwerk; natürlich sollte die im Jahr 1956 vom Bildhauer Gerhard Schultze-Seehof geschaffene, zwölf Meter hohe Betonschlaufe in erster Linie den Park am Tegeler See zieren. Den Bezug zum Standort schufen aufgesetzte Mosaike mit Wassersportmotiven – Menschen beim Rudern, Kanufahren oder Paddeln. Gerade diese Bilder konnten Parkbesucher zuletzt aber nur noch erahnen. Teils waren Steinchen aus dem Gewölbe herausgebrochen, teils bedeckten hässliche Graffiti-Krakel die Mosaike. Der Beton selbst bröckelte vor sich hin, und auch um die Trägerkonstruktion stand es nicht zum Besten.

Von Juli bis Oktober dieses Jahres hat der Bezirk das Tegeler Schmuckstück daher runderneuern lassen. „Zunächst mussten wir prüfen, ob die Statik noch in Ordnung war“, erläutert Fiete Noack von der Unteren Denkmalschutzbehörde. „Schließlich war der gesamte Bogen in einem desolaten Zustand. Sogar der Stahl war an vielen Stellen fast durchgerostet.“ Durchaus knifflig gestaltete es sich daher, die Innenkonstruktion zu sanieren – und zu verhindern, dass die Teile, die am Schmuckbogen gerade noch heil waren, in Mitleidenschaft gerieten.

Der Baufirma Torkret gelang es schließlich, Gerüst und Beton behutsam zu reparieren; für runderneuerte Mosaike sorgte das Unternehmen Steinhof Restaurierung Berlin. Nicht zuletzt bekam der Schmuckbogen noch einen Nässe-Schutz und eine Anti-Graffiti-Beschichtung. Ob die ausreicht, muss allerdings die Zukunft zeigen. Baustadtrat Martin Lambert (CDU) zeigt sich zuversichtlich. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich die Jugendlichen – zum Beispiel bei frisch Instand gesetzten Spielplätzen – erst einmal zurückhalten.“

Besonders freut den Stadtrat jedenfalls, dass die Schönheitskur für den Schmuckbogen den Bezirksetat überhaupt nicht belastet hat. Die notwendigen 80.000 Euro kamen aus dem Senatsprogramm „Umgestaltung für Stadtplätze“. Aus dem inzwischen mit jährlich drei Millionen Euro gefüllten Topf hat Berlin bislang fast nur Bau- und Kunstwerke in City-Lage sanieren lassen; nun kommen laut Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auch die Randbezirke zum Zuge. Der Schmuckbogen in Alt-Tegel ist das erste Reinickendorfer Denkmal, das vom Stadtplätze-Programm profitierte. bm

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 307× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 433× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 156× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 292× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.