Berliner Wasserbetriebe und Cité-West Immobilien wollen gemeinsam Pumpwerk sanieren
Erste Fortschritte in der Cité Guynemer

Das Gemälde am Club Bouliste erinnert noch an den französischen Ursprung der Cité Guynemer. | Foto: Christian Schindler
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Für die wachsende Zahl der Bewohner der Cité Guynemer gibt es in Kürze Verbesserungen bei der Entwässerung.

Das ist das Ergebnis einer Anwohnerversammlung, zu der der SPD-Abgeordnete Jörg Stroedter am 3. Dezember in den Club Bouliste de Berlin geladen hatte. Der inoffizielle Stadtteil Cité Guynemer südlich der Seidelstraße wurde einst für Mitglieder der französischen Schutzmacht am Rande des Flughafens Tegel errichtet. Nach dem Abzug der Alliierten aus Berlin wurden die Grundstücke an Einzelpersonen und Immobilienunternehmen von der damaligen Oberfinanzdirektion Berlin verkauft.

Was den Anwohnern seit gut 20 Jahren zu schaffen macht: Straßen und Leitungen wurden nicht nach deutschem Recht angelegt. Die Straßen sind offiziell noch Privatstraßen. Dafür und für die Entwässerung ist das Unternehmen Cité-West Immobilien zuständig. Dessen Geschäftsführer Roland Türk hatte die Firma zuletzt als „in Liquidation“ ausgewiesen, was Befürchtungen nährte, die Entwässerung der Cité Guynemer könne in absehbarer Zeit komplett zusammenbrechen. Bei der Anwohnerversammlung erklärte Türk seine Schreiben als „Weckrufe“, die jetzt auch Erfolg zeitigten. Es müsse sich etwas bewegen. Der Hinweis auf die Liquidation werde wieder zurückgenommen.

Wasserbetriebe bieten nach "Weckruf" Kooperation an

Mit den Weckrufen schien Türk Erfolg zu haben. Der Abgeordnete Jörg Stroedter konnte die Berliner Wasserbetriebe bewegen, sich die Situation vor Ort anzuschauen. Das landeseigene Unternehmen ist eigentlich nur für öffentlich gewidmete Straßen zuständig. Doch inzwischen gibt es einen Austausch zwischen den Wasserbetrieben und der Cité-West Immobilien, der laut Wasserbetriebe-Finanzvorstand Frank Bruckmann auch intensiv fortgesetzt wird.

Eine Ursache für Kellerüberschwemmungen, die laut Anwohnern immer wieder passieren, ist ein überfordertes Pumpwerk. Das soll nach Absprache der beiden Unternehmen langfristig saniert werden. Kurzfristig sagte Türk auch zu, ein Fachunternehmen zu beauftragen, das bei Havarien mit einem 24-Stunden-Notdienst erreichbar ist. Bisher war das nur an Werktagen der Fall.

Entwässerung bei Plänen nicht berücksichtigt

Laut Stroedter ist ein Grund für die missliche Lage die Erteilung von Baugenehmigungen seitens des Bezirksamts, ohne dass die Straßen- und Entwässerungsproblematik angegangen worden sei. Neu dazugekommen sind Reihenhäuser wie auch Mehrfamilienhäuser. Ein Bebauungsplan sei laut Stroedter so gut wie fertig, allerdings müsse er dann auch vom Bezirksamt festgesetzt werden.

Für die nahe Zukunft stehen Bestandsaufnahmen zur Kanalisation an, die teilweise einfach über die Grundstücke verläuft. Bis die Straßen öffentlich gewidmet sind und die Berliner Wasserbetriebe auch offiziell zuständig sind, wird es laut Stroedter allerdings noch Jahre dauern. Der Vorsitzende des Stadtplanungsausschusses der Bezirksverordnetenversammlung, Ulf Wilhelm (SPD), kündigte an, dass die Ausschuss-Sitzung am Donnerstag, 23. Januar, ab 17 Uhr im Rathaus komplett der Cité Guynemer gewidmet sein wird.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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