Mit dem Rollstuhl übers Wasser: CDU will Aufzug für Sechserbrücke
Tegel. Die Tegeler Hafenbrücke ist für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen und Gehbehinderte nur schwer passierbar. Seit Jahren hat sich daran nichts geändert. Nun will die CDU einen Fahrstuhl durchsetzen.
Die Tegeler Hafenbrücke, auch Sechserbrücke genannt, überspannt als Fußgängerbrücke die Einfahrt des Tegeler Hafens und die Mündung des Tegeler Fließes an der Greenwichpromenade. Wer zum Freizeitpark und Spielplatz an der Malche oder zum Strandbad Tegel will, muss hier hinüber. Was besonders für Familien mit Kinderwagen, Ältere und Gehbehinderte beschwerlich ist, denn die Treppen der Brücke sind steil. Seit dem Frühjahr 2012 erleichtern Fahrradschienen zwar Radfahrern die Schlepperei. Rollstuhlfahrer aber haben kaum eine Chance.
Deshalb hatte Felix Schönebeck, Sprecher der Kiez-Initiative „I Love Tegel“ die Idee, einen Aufzug auf der einen und eine Rampe auf der anderen Brückenseite bauen zu lassen. Dies sei laut Schönebeck nach Gesprächen mit Experten auch unter Wahrung des Denkmalschutzes möglich. Hilfe bekommt die Tegel-Initiative dabei von der CDU-Fraktion. Die nämlich hat eine Empfehlung für den Bau eines Fahrstuhls und einer Rampe an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung formuliert, die in der Bezirksverordnetenversammlung am 9. März auf Antrag der CDU beraten werden soll. „Ein Aufzug für unsere Sechserbrücke, das wäre ein Traum. Wir starten jetzt einen Versuch, das umzusetzen“, sagt Fraktionschef Stephan Schmidt.
Ganz so einfach dürfte der Aufzug aber vermutlich nicht zu realisieren sein. So werden Aufzüge an Brücken kaum noch gebaut und die Rampe müsste wegen des Höhenunterschieds fast 100 Meter lang sein. Hinzu kommen die Denkmalauflagen und die Kosten.
Die 91 Meter lange Sechserbrücke wurde 1909 als Fachwerkbogenbrücke mit vier steinernen Kassenhäuschen gebaut. Um die Kosten für den Bau der Brücke zu amortisieren, nahm ein Brückenzöllner für die Gemeinde Tegel von den Spaziergängern einen „Sechser“ als Brückenzoll. uk
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