Startsignal für Großprojekt in Tegel
Senat beschließt ersten Bebauungsplan für das künftige Schumacher Quartier
5000 Wohnungen für rund 10 000 Menschen sollen auf einer Brachfläche im Nordosten des ehemaligen Flughafens Tegel entstehen. Am 3. September hat der Senat jetzt den ersten Bebauungsplanentwurf für das künftige Schumacher Quartier verabschiedet.
Zum ersten Entwurf gehören rund 810 Wohnungen, also knapp ein Fünftel des Gesamtprojekts. Er umfasst eine Teilfläche westlich der A111 sowie einen Abschnitt des Kurt-Schumacher-Damms und seine südlichen Ausläufer bis zur Bezirksgrenze. Der Bebauungsplanentwurf wird jetzt dem Abgeordnetenhaus zur Beschlussfassung vorgelegt. Der Spatenstich soll, laut Senat, im Spätsommer 2026 erfolgen, also in ungefähr zwei Jahren. Es werde „angestrebt“, dass die ersten Wohnungen im Jahr 2028 bezugsfertig sind.
Ursprünglich war im ersten Entwurf der Bau von mehr als 810 Wohnungen vorgesehen. Dem standen aber die anhaltenden Verhandlungen mit der Autobahn GmbH entgegen. Die Autobahn GmbH verlangt einen Abstand der Neubauten von 40 Metern zum Tunnel der A 111, der unter dem einstigen Flughafenareal verläuft. Bei den Planungen für das Schumacher Quartier beträgt er aber bisher für manche Gebäude nur 15 bis 20 Meter. Deshalb wurde der erste Bebauungsplanentwurf geteilt und beinhaltet jetzt nur Flächen, bei denen das Abstandsgebot eingehalten werden kann.
Insgesamt sollen fünf allgemeine Wohngebiete festgesetzt werden, die laut Senat „durch ein Sondergebiet mit der Zweckbestimmung Mobility Hub und Einzelhandel ergänzt werden“: einer Großgarage sowie großflächigen Einkaufsmöglichkeiten. Eine festgesetzte Fläche für eine Parkanlage gehört auch zum ersten Bauabschnitt. Den Mobility Hub gibt es vor allem deshalb, weil dieser Teilbereich wie das gesamte Schumacher Quartier weitgehend autofrei angelegt werden soll.
Die Geschosshöhe der ersten Gebäude wird vier bis sechs Etagen betragen. Die Planungen sehen darüber hinaus vor, bei vielen Neubauten im neuen Stadtviertel auf den Rohstoff Holz zurückzugreifen. Bauherren sind vor allem Wohnungsunternehmen des Landes Berlin, die die Hälfte des geplanten Gesamtbestandes errichten sollen. Außerdem sollen gemeinwohlorientierte Wohnungsbauakteure, etwa Genossenschaften, zum Zug kommen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.