Auf den Spuren berühmter Brüder: Schüler erstellen interaktiven Humboldt-Parcours
Tegel. Ist von der Stadt Weimar die Rede, fallen oft in einem Atemzug die Namen Goethe und Schiller. Ähnliches soll in Zukunft für Tegel und sein berühmtestes Brüderpaar gelten – nicht zuletzt dank des interaktiven „Humboldt-Parcours“, den Schüler des gleichnamigen Gymnasiums aktuell entwickeln.
Kick-off ist Neudeutsch, heißt in etwa Startschuss und bezeichnet heute die unterschiedlichsten Auftaktveranstaltungen. Der Kick-off zum Humboldt-Parcours fand am 3. Mai in der nach den Brüdern benannten Bibliothek in der Tegeler Karolinenstraße statt. Schüler des Leistungskurses Geschichte und der 8b am Humboldt-Gymnasium stellten dort ihre ersten Ideen für ein webbasiertes, interaktives Projekt zum Thema „Auf den Spuren der Humboldts in Berlin-Tegel“ vor. Den Anstoß dafür hatte der CDU-Abgeordnete Tim-Christopher Zeelen gegeben, Anlass ist der 250. Geburtstag Wilhelm von Humboldts in diesem Jahr. Zum gleichen Jubiläum des zwei Jahre jüngeren Alexander 2019 soll der Parcours (im Netz) stehen.
Die Idee: Ein Mix aus Audioerzählungen, Quiz-Spielen, Bildern, Wissens- und Lückentexten soll alle Interessierten ermuntern, mehr über die Gebrüder Humboldt zu erfahren. Dafür wollen die Schüler für einzelne Stationen in Tegel, die mit Wilhelm und/oder Alexander in Verbindung stehen, Informationen zusammentragen und aufarbeiten. Textpassagen sind dann vor Ort einzusehen, ein QR-Code an Stelltafeln erlaubt den Zugriff auf die ausführlicheren, interaktiven Inhalte im Netz.
Viele Stationen im Bezirk sind geplant
Einige Stationen bieten sich an und stehen bereits fest. Das Humboldt-Denkmal natürlich – mit dem Monument wollen die Schüler eine Übersicht zum Leben und Wirken der Brüder verknüpfen. Die Bibliothek in der Karolinenstraße steht fürs umfangreiche Oeuvre, aber auch für Briefwechsel und Beziehungen mit berühmten Zeitgenossen der Humboldts, etwa Goethe oder Gauß. Nicht fehlen darf das Schloss Tegel, in dem die Geschwister einen Großteil ihrer Kindheit verbrachten und das Alexander wenig schmeichelhaft „Schloss Langeweile“ taufte. Weitere Stationen sind die Schule selbst und das benachbarte Gabriele-von-Bülow-Gymnasium – denkbar zudem weitere Orte wie die Gräber der Brüder, der Tegeler See als Symbol für die Reisen Alexanders. Und später vielleicht auch die Humboldt-Universität in Mitte, die beide ehrt.
Von den ersten Ideen bis zum fertigen Humboldt-Parcours ist es allerdings ein weiter Weg. Wichtige Fragen gilt es noch zu klären. So ist ungewiss, wo der Internet-Auftritt angesiedelt werden kann, die Kapazitäten der Schulwebseite dürfte das Projekt überschreiten. Auch wünschen sich die Schüler Partner plus Sponsoren aus Wirtschaft und Politik, die sich an Kosten beteiligen – zum Beispiel für den Betrieb der Seite, aber auch für Info-Flyer oder die Stelltafeln an den Stationen. bm
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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