Der beste Vorleser des Bezirks
Rufus Herz aus Hermsdorf vertritt Reinickendorf beim Landesfinale
Fünf Schülerinnen und Schüler hatten es am 19. April in die Endrunde des Bezirksausscheids im Vorlesewettbewerb geschafft. Alle bewiesen in der Humboldt-Bibliothek, dass sie zu Recht so weit gekommen waren. Aber nur einer konnte zum Sieger gekürt werden.
Und der hieß am Ende Rufus Herz. Der Zwölfjährige aus der Gustav-Dreyer-Grundschule überzeugte sowohl beim Vortrag aus einem selbst ausgewählten Buch als auch beim Lesen eines unbekannten Textes. Rufus vertritt Reinickendorf jetzt beim Landeswettbewerb des Vorlesewettbewerbs, der am 17. Mai in der Landesbibliothek in Mitte stattfindet.
Den Vorlesewettbewerb gibt es seit 1959. Er wird vom Börsenverein des deutschen Buchhandels veranstaltet. Jedes Jahr werden Sechstklässler zur Teilnahme aufgerufen. In der Regel müssen sie sich zunächst in ihrer Klasse, dann in der Schule durchsetzen. In Reinickendorf gibt es außerdem noch Regionalausscheidungen, deren Gewinner dann in der Endrunde antreten. Seit Beginn der Corona-Pandemie fand der Wettbewerb vorwiegend digital statt. In diesem Jahr war er zum ersten Mal wieder durchgehend vor Ort möglich.
Die Veranstaltung gibt auch einen guten Überblick, welche Literatur bei Schülerinnen und Schülern dieser Altersgruppe gerade besonders beliebt ist. Alle Finalisten hatten für den Eigenvortrag relativ aktuelle Bücher ausgewählt. Es ging um Abenteuer und Bewährungsproben, manche waren skurril, andere fantastisch, in einem Werk auch grausam. Und bei zwei Buchvorstellungen spielten Bücher eine besondere Rolle.
Der Lesebeitrag von Rufus hieß „Billionen Boy“ geschrieben vom Schauspieler und Kinderbuchautor David Walliams. Er handelte von einem Jungen, der als reichster Zwölfjähriger auf der Welt gilt und eigentlich alles hat, was sich ein Kind wünschen kann. Aber es fehlt ihm ein richtiger Freund. Deshalb möchte er auf eine normale Schule gehen und macht dort ganz neue Erfahrungen.
Action, aber auch Lustiges lese er gerne, erzählte der Sieger nach der Ehrung. Außerdem Geschichten aus der Antike. Mit dem Sieg habe er nicht unbedingt gerechnet und freue sich deshalb umso mehr darüber. Nach eigenen Angaben schafft Rufus im Jahr etwa 30 Bücher durchzuschmökern. Und das ganz traditionell in der gedruckten Ausgabe – nicht per E-Reader oder als Hörbuch.
Beim Landesentscheid möchte er „etwas Witziges“ vortragen. Wer bei diesem Treffen der Bezirkssieger gewinnt, steht für Berlin im Bundesfinale des Vorlesewettbewerbs. Das wird vom 19. bis 21. Juni ebenfalls in der Hauptstadt veranstaltet.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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