Zu lebenslanger Haft nach Indizienprozess verurteilt
"Maskenmann" nutzte Chemie zum Ausbruch
In der Nacht zum 30. September hat der als sogenannter „Maskenmann“ bekannt gewordene Mario K. versucht, aus der Justizvollzuganstalt Tegel auszubrechen.
Dem wegen versuchten Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte 52-Jährigen soll es laut Justizsenator Dirk Behrendt (Bündnis 90/Die Grünen) mittels einer chemischen Substanz gelungen sein, die Gitter vor dem Fenster seiner Zelle zum Schmelzen zu bringen. Danach seilte er sich aus dem dritten Stock ab.
Noch an der Hauswand wurde K. aber von Justizmitarbeitern entdeckt und festgehalten. Bei dem Fluchtversuch soll er eine selbst hergestellte Substanz und ein Stromkabel benutzt haben.
Der Mann war 2015 wegen des Überfalls auf eine Millionärsfamilie in Bad Saarow und der Entführung eines Managers in Storkow zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Indizienprozess hatte damals viel Aufsehen erregt. So wurde innerhalb der Brandenburger Polizei der Vorwurf erhoben, Ermittler hätten ausschließlich belastendes Material gegen K. gesammelt, andere Ermittlungsansätze aber vernachlässigt.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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