Tegel. In der Justizvollzugsanstalt Tegel, Seidelstraße 39, ist eine DVD mit kinderpornographischem Material beschlagnahmt worden. Die Senatsjustizverwaltung teilte am 30. September mit, dass die Gefängnisleitung Strafanzeige stellen werde.
Das Material auf der DVD soll aus dem Internet heruntergeladen worden sein, was mittlerweile zu einem Streit zwischen den Mitarbeitern der Gefangenenzeitschrift "Lichtblick" auf der einen und der Anstaltsleitung und der Senatsverwaltung auf der anderen Seite führte. Gleich nach Bekanntwerden des Vorfalls verlautete aus Justizkreisen, dass der Verdacht bestehe, das illegale Material sei über einen Computer der Lichtblick-Redaktion in das Gefängnis gelangt. Denn während Gefängnisinsassen keinen Zugang zum Internet hätten, sei dies bei der Lichtblick-Redaktion anders.
Die Lichtblick-Redaktion weist jedoch schon den Verdacht als haltlos zurück. Bisherige Überprüfungen der Geräte seien immer ohne Beanstandung verlaufen. In der Sicherstellung der Geräte sehen die Lichtblick-Leute sogar "Illegale Beschlagnahmungen von presserechtlich geschütztem Material". Die Senatsverwaltung für Justiz wiederum richtet aus, dass die Redaktion Ersatzgeräte erhält.
In der Vergangenheit war es mehrfach zwischen "Lichtblick" und der Anstaltsleitung beziehungsweise dem Senat zu Konflikten bekommen. Der "Lichtblick" nimmt für sich in Anspruch, die größte unabhängige deutsche Gefangenenzeitschrift zu sein. Insgesamt 8500 Exemplare sollen auch über Deutschland hinaus bis zu 40 000 Leser erreichen, heißt es. Seit dem Gründungsjahr 1968 sind mehr als 350 Ausgaben erschienen. Finanziert wird die Zeitung über Zuschüsse des Senats und über Spenden.
Zuletzt hatte es kurz vor Weihnachten 2013 aus der Redaktion geheißen, der "Lichtblick" könnte vor dem Aus stehen. Anlass war ein Streit um einen Umzug der Redaktion in andere Räume. Fraglich bleibt, ob der Internet-Zugang die einzige Möglichkeit war, das illegale Material ins Gefängnis zu bringen. So gibt es immer wieder Klagen, dass Drogen in die Anstalt eingeschmuggelt werden. Und das geht nicht über das Internet.
Christian Schindler / CS
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...
Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...
Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.