Spektakulärer Umzug im Feuerwehrmuseum Tegel
Wie ein Anhänger durch ein Fenster passt

Es gab auch einige interessierte Zuschauer. Schon weil der Gehweg kurzzeitig gesperrt war. | Foto: Thomas Frey
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Die genaue Bezeichnung für dieses Fahrzeug lautet Tragkraftspritzenanhänger. Es war bis ungefähr Mitte der 1930er Jahre im Einsatz.

Ein typisches Objekt also für das Berliner Feuerwehrmuseum an der Veitstraße. Dort befand es sich bereits bisher, allerdings parterre in der Remise. Das historische Stück kam aus dem Fundus der Berliner Wasserbetriebe. Am 21. Juli stand sein Umzug an. Der rund 850 Kilo schwere Anhänger sollte in die Ausstellungsräume im zweiten Stock integriert werden. Möglich war das nur mit Hilfe eines Krans. Der stand bereits gegen 10 Uhr parat. Bis es dann wirklich losging, dauerte es noch eine Stunde. Ein dringender Feuerwehreinsatz kam dazwischen. Der hatte natürlich Vorrang.

Aktion mit dem Kran
ist immer etwas besonderes

Ohnehin war für den Transfer des Tragkraftspritzentransporters ein längerer Vorlauf nötig. Im Vorfeld sei unter anderem die Statik geprüft worden, erklärte Stefan Sträubig, der Leiter des Feuerwehrmuseums. Naheliegend bei einem Gerät, das nahezu eine Tonne schwer ist. Stefan Sträubig arbeitet seit 1998 im Museum, drei Jahre später wurde er dort Chef. Während seiner Amtszeit habe es schon einige solcher Kranaktionen erlebt. „So im Schnitt alle fünf Jahre“. Etwas besonderes seien sie jedes Mal.

So ist es auch in diesem Fall, als der vertaute Anhänger auf eine Ladefläche gehievt wird, auf der er sich dann langsam nach oben bewegt. Das sieht spektakulär aus, ist aber noch eher die leichtere Übung. Spannender wird es nach der Ankunft vor dem Fenster. Der Anhänger passt hier durch, das ist natürlich abgeklärt. Wenn auch nur knapp. In der Höhe bleibt lediglich eine Differenz von zehn Zentimeter zum Fensterrahmen. Es muss deshalb ausbalanciert und die optimale Position für den Einstieg gefunden werden. Vier Feuerwehrmänner sind damit beschäftigt. Mit Holzbrettern legen sie eine Rampe, auf der sich der Neuzugang im Obergeschoss mit Gefälle in den Raum bewegt. Alles aus der Bahn. Bodenberührung. Geschafft. Der neue Platz im Museum wartet bereits.

Öffnung des Feuerwehrsmuseums
lohnt in Corona-Zeiten nicht

Besucher können den Tragkraftspritzenanhänger und alle anderen Ausstellungsstücke aber bis auf weiteres nicht sehen. Auch die begleitenden Angebote des Museums fallen weiter aus. Unter Corona-Vorgaben bringe ein Öffnen nichts, sagt Stefan Sträubig. Dafür sei es in den Räumen zu eng. Dazu kämen weitere Einschränkungen für Gruppen, die aber wiederum, etwa durch Schulklassen, einen wichtigen Teil des Publikums ausmachen.

In „normalen“ Zeiten wird das Feuerwehrmuseum von rund 15.000 Menschen im Jahr besucht. Seine sieben Mitarbeiter hätten aber auch jetzt zu tun, stellt der Leiter heraus. Es werde das eine oder andere umgestaltet, renoviert. Oder eben ein Umzug organisiert wie am 21. Juli.

Festakt am 11. August geplant

Und zumindest eine öffentliche Veranstaltung gibt es am 11. August. An diesem Tag wird im Museum die neue Jugendbriefmarke vorgestellt. Denn ihr Motiv ist die Feuerwehr. Das passiert im Rahmen eines Festakts mit geladenen Gästen im Gebäude. Aber auch draußen für alle Interessierten. Nach bisherigem Stand wahrscheinlich ab 15 Uhr.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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