Gutes Holz wird weiterverarbeitet
Tegel. Die Waldarbeiten in der Revierförsterei Tegelsee sind beendet. Das Holz wird verkauft oder versteigert. Zerfahrene Waldwege sollen bis Ostern wieder befestigt sein.
Alljährlich werden in der kalten Jahreszeit Berlins Wälder durchforstet. In der Revierförsterei Tegelsee sind diese Waldarbeiten nach gut zwei Monaten inzwischen beendet. Auf rund 40 Hektar Fläche wurden vorrangig Kiefern, Eichen und Buchen gefällt. So kamen insgesamt 3867 Festmeter Holz zusammen. Ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter fester Holzmasse. Die Baumstämme lagern nun begutachtet und vermessen als sogenannte Polter am Wegesrand. Von diesen Sammelplätzen im Wald werden sie später abtransportiert. Was dann genau mit ihnen passiert, hängt von der Qualität des Holzes ab.
"Faule, krumme, astige und sehr dünne Stämme sind von schlechter Qualität", erklärt Frank Mosch, Leiter der Revierförsterei Tegelsee. Darum werden sie ins Zellstoffwerk Stendal oder an die Spanplattenindustrie und örtliche Brennholzfirmen geliefert. Hochwertigeres Kiefern- oder Buchenholz, also astfreie, gerade und dicke Stämme, eignet sich als Parkettholz oder Bauholz, im Fachjargon auch Sägeholz genannt. Daraus werden Kanthölzer oder Bretter gefertigt. Jeder Festmeter dieses Holzes kostet zwischen 50 und 60 Euro. Beim Parkettholz sind es 43 Euro pro Festmeter. Zuzüglich zahlen die Käufer des Polterholzes die anfallenden Arbeitskosten für Fällungen und Abtransport der Stämme aus dem Wald (Holzrücken). Auch um das sogenannte Ablängen der Stämme auf transportable Stücke und den Weitertransport muss sich der Käufer selbst kümmern.
Weil bei der Durchforstung schwere Holzerntemaschinen eingesetzt wurden, mussten Waldwege vorübergehend gesperrt werden. Wegen der starken Regenfälle haben die Harvester vielerorts tiefe Spuren hinterlassen. "Beschädigte Wege werden jetzt nach dem Ende der Arbeiten aber zügig wiederhergestellt", informiert Revierförster Frank Mosch, und zwar bis spätestens kurz vor Ostern. Wieder befestigt werden müssen laut Revierförster vor allem der Försterweg, der Mühlenweg und die Waldkauzstraße.
Die Baumfällungen dienen dazu, benachbarte Bäume zu vitalisieren. Ihre Baumkronen bekommen mehr Platz und junge Bäume das nötige Licht zum Wachsen. "Das Hauptkriterium bei der Entscheidung, welcher Baum fällt, ist die Standsicherheit", erläutert Marc Franusch, Sprecher der Berliner Forsten. Danach folge die Auswahl der Baumarten, erst zuletzt das wirtschaftliche Interesse.
Ulrike Kiefert / uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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