Gefahren am Tegeler See: Hunde starben an verschiedenen Giften
Tegel. Die Ursachen des Hundesterbens am Tegeler See sind nach wie vor unklar. Drei Tiere könnten Blaualgen zum Opfer gefallen sein, andere Vergiftungen durch Tierhasser.
Bis zum 5. Juni hatten zwölf Hundehalter Strafanzeige bei der Polizei erstattet, weil sie befürchteten, ihr Tier habe vergiftete Köder gefressen. Laut Landesamt für Gesundheit und Soziales haben sechs Tiere die Vergiftung nicht überlebt.
Bei mittlerweile drei toten Tieren steht aber seit dem 14. Juni fest, dass sie an einem von Blaualgen produzierten Gift verendet sind. 15 Hunde waren mit Vergiftungserscheinungen aufgefallen, die zuvor am Tegeler See ausgeführt worden waren. In der vergangenen Woche hatte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) vor dem Baden im Tegeler See gewarnt, weil sich dort in größerem Umfang Blaualgen gebildet haben. Sie können für Mensch wie Tier gefährlich werden.
Landeskriminalamt findet Hinweise auf Zinkvergiftung
Allerdings hat das Landeskriminalamt wiederum Hinweise, dass sechs Tiere einer Zinkvergiftung zum Opfer gefallen sind. Konkret könnte es sich um ein Gift handeln, dass gegen Mäuse eingesetzt werden kann und leicht zu erwerben ist.
So könnte es für die Häufung der Todesfälle sowohl eine natürliche als auch eine kriminelle Ursache geben. In der Warnung vor den Blaualgen des Lageso wird dringend empfohlen, nicht dort zu baden, wo auf der Wasseroberfläche sichtbare Algenmatten schwimmen, den Kontakt mit angeschwemmten Algenansammlungen zu meiden und auch kein Wasser zu schlucken. Das vom Lageso um Unterstützung gebetene Umweltbundesamt teilt mit, dass es an den meisten ausgewiesenen Badestellen keine gesundheitlich bedenkliche Konzentration von Blaualgen gebe. Allerdings wird ausdrücklich vor dem Kontakt mit Blaualgen an den Badestellen gegenüber der Inseln Reiswerder und Scharfenberg und in Saatwinkel im Bereich des offiziell geschlossenen Freibades Tegel gewarnt.
Stadtrat Maack beklagt mangelnden Informationsaustausch
Der Stadtrat für Bürgerangelegenheiten und Ordnungsdienste Sebastian Maack (AfD) beklagte schon mit dem Beginn der gehäuften Todesfälle bei Hunden mangelnde Information zwischen den einzelnen Behörden. So war ihm am 14. Juni in der Bezirksverordnetenversammlung nur ein an Blaualgen verendetet Hund bekannt. Und auch diese Diagnose war ihm noch als unsicher übermittelt worden: „Der Hund hätte sehr große Mengen an vergiftetem Wasser zu sich nehmen müssen, um daran zu sterben.“ CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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