Protest gegen Leitungskappung: Sorge um Zukunft des Strandbades Tegel

Tegel. Die Bezirksverordneten haben sich am 11. Oktober einstimmig dafür ausgesprochen, dass die Berliner Bäder-Betriebe keine Maßnahmen veranlassen, die eine spätere Wiedereröffnung des Strandbades Tegel erschweren.

Mit der Entscheidung reagierten die Bezirkspolitiker auf eine Anordnung der Senatsverwaltung für Umwelt, die bisherigen Abwasserleitungen verfüllen zu lassen und damit für immer unbrauchbar zu machen. Diese einwandigen Leitungen entsprechen schon lange nicht mehr den geltenden Umweltstandards, weshalb bis ins vergangene Jahr das Bad nur mit Ausnahmegenehmigungen betrieben werden konnte.

Die Anordnung des Senats fällt in eine Zeit, in der zumindest eines klar ist: Die Bäderbetriebe selbst werden das Strandbad in Zukunft nicht mehr selbst betreiben. Dies könnte nur ein Investor gewährleisten, der das Bad in Erbbaurecht pachtet.

Kleine Rohre in die bestehenden Leitungen?

Bisher gingen alle Beteiligten davon aus, dass vor einem neuen Badetrieb rund 1,7 Millionen Euro investiert werden müssen, damit das Bad überhaupt wieder genehmigungsfähig wird. Mit der Verfüllung der alten maroden Abwasserleitungen sieht unter anderem Bürgermeister Frank Balzer (CDU) die Gefahr, Investoren grundsätzlich zu verschrecken: „Bei veralteten Leitungen gibt es oft die Möglichkeit, ein kleineres Rohr in die bestehenden Leitungen einzuziehen.“ Werden diese jedoch verfüllt, muss ein neues System auf rund 900 Metern Länge Geschaffen werden, was die Aussicht auf das Deckeln von Investitionen trübt.

In der Debatte hielt Klaus-Hinrich Westerkamp (Bündnis 90/Die Grünen) dagegen, dass die bestehenden Anlagen einfach „kaputt“ seien, und die Verfüllung auch der Sicherheit auf dem Gelände diene. Für die Linke verwies deren Fraktionsvorsitzender Felix Lederle auf die Prioritätensetzung der Bäderbetriebe: „Investiert wird zuerst in Hallen- und Sommerbäder, weil diese für den Schulsport unerlässlich sind." Angesichts fehlender Investitionen in den vergangenen Jahren riet David Jahn (FDP), den bis 2016 im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien, sich auch selbst „an die eigene Nase“ zu fassen, was die Verteilung von Haushaltsmitteln angeht. Gleichwohl: Den Badebetrieb wollen alle wiederhaben. CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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