Zehn Tage Tegeler Hafenfest: Neues Konzept ist umstritten

Olaf Schenk und Henry Arzig haben ein neues Konzept für das Tegeler Hafenfest entwickelt. Es sieht eine Entzerrung des Festes und besseren Lärmschutz vor. | Foto: Christian Schindler
  • Olaf Schenk und Henry Arzig haben ein neues Konzept für das Tegeler Hafenfest entwickelt. Es sieht eine Entzerrung des Festes und besseren Lärmschutz vor.
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Christian Schindler

Tegel. Die geplante Ausweitung des Tegeler Hafenfestes im Juli auf zehn Tage sorgt für Streit in der Politik und für Protest bei den Bürgern.

Als im vergangenen Jahr an der Greenwichpromenade gefeiert wurde, zog gutes Wetter nach Schätzungen der Veranstalter an vier Tagen rund 120.000 Besucher an. Und an einem Tag waren es so viele, dass die Verantwortlichen Henry Arzig und Olaf Schenk zusammen mit der Polizei überlegten, den gesamten Bereich zu sperren: „Das wäre beinahe nicht mehr zu handhaben gewesen.“

Ihre Konsequenz: „Wir entzerren das Fest. Erfahrungsgemäß kommen die wenigsten Besucher mehrfach.“ So wird jetzt geplant, das achte Tegeler Hafenfest vom 14. Juli bis 23. Juli an der Greenwichpromenade zu feiern. Allerdings auf unterschiedliche Art und Weise. Montags bis donnerstags sollen sich vor allem Kinder schon auf die nahenden Ferien bei Sport und Spiel vorbereiten können, ohne Kosten. Auf den fünf Bühnen können sich Schüler des Bezirks mit ihren künstlerischen Aktivitäten präsentieren, den 160 Profis von Bernhard Brink bis Frank Zander bleiben die Wochenenden vorbehalten.

Keine Bühne an der Sechserbrücke

Nur am Kanonenplatz, in guter Entfernung zu den Anwohnern, wird es auch an anderen Tagen Programm geben. „Das geht aber nicht über 55 Dezibel hinaus“, sagt Olaf Schenk. An der Sechserbrücke, von der aus im vergangenen Jahr die Wohnhochhäuser an der Greenwichpromenade „beschallt“ wurden, wird es keine Bühne geben.

Anwohner wie Andreas Danke sehen das anders. Er erkundigte sich mittels Einwohnanfrage an Bezirksamt und die Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung nach Grundlagen der Genehmigung, und verwies dabei mit Blick auf das vergangene Jahr auf „hemmungsloses Urinieren auf Beete und in Vorgärten“ und Belästigungen durch betrunkene Festbesucher.

Letzteren Beschwerden wollen Arzig und Scholz mit Sicherheitsdienst, mehr Toilettenhäuschen und dem Absperren von Vorgärten mit Bauzäunen beikommen. Sowohl der fürs Ordnungsamt zuständige Stadtrat Sebastian Maack (AfD) als auch Bürgermeister Frank Balzer (CDU) halten das neue Konzept für schlüssig.

Zweifel meldeten unter anderem SPD und die Grünen an: Gerhard Walk (SPD) glaubt nicht an eine Entzerrung der Besucherzahlen durch längere Festdauer, Elke Klünder (Grüne) hätte sich mehr Bürgerbeteiligung gewünscht. Bürgermeister Balzer wiederum betont, sehr wohl mit Anwohnern in Kontakt zu sein.CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 457× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 572× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 305× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 432× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.