Baustadtrat rechnet trotzdem mit mehr Lärm
Schon im Sommer hatte die Fluggesellschaft mitgeteilt, ihren Betrieb komplett von Tegel nach Schönefeld verlegen zu wollen. Ursache sind wirtschaftliche Gründe. Germania - eine deutsche Linien- und Charterfluggesellschaft mit Sitz in Berlin - betreibt zusammen mit Airberlin einen Wartungshangar in Schönefeld. Am 7. November war es dann soweit. Um 11.25 Uhr hob in Schönefeld ein Germania-Airbus in Richtung Adana/Türkei ab. Zu den Angeboten von Germania zählen außer den Türkei-Zielen Verbindungen nach Beirut/Libanon und Skopje/Mazedonien sowie Flüge auf die Kanarischen Inseln, nach Ägypten und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Eine spürbare Entlastung vom Fluglärm ist für die Nordberliner aber nicht zu erwarten. So verweist Baustadtrat Martin Lambert (CDU) darauf, dass mit der ab 2014 geltenden Gebührenordnung für den Flughafen Tegel dieser für die Fluglinien noch attraktiver werde. "Für die Lärmklassen eins bis drei werden Lärmzuschläge reduziert, die Zuschläge für Lärmklasse vier werden beibehalten." Lediglich besonders laute Flieger der Lärmklassen fünf bis sieben müssen mehr zahlen. Allerdings: "Hierunter fallen nur ganz wenige Flugbewegungen", kritisiert Lambert.
Immerhin müssen ab kommendem Jahr verspätete Flieger mehr zahlen. Richtig teuer wird es aber auch erst ab 23.30 Uhr. Dann kommt ein Aufschlag von 200 Prozent, in der Zeit von Mitternacht bis sechs Uhr morgens sogar von 400 Prozent hinzu. Aber auch hier kritisiert Lambert: "Postflüge fallen zum Beispiel nicht darunter."
Während anlässlich des Germania-Umzugs Flughafenchef Hartmut Mehdorn von einer "Lärmreduzierung am Standort Berlin-Tegel" spricht, erwartet Lambert fürs kommende Jahr weiteren Zuwachs in Tegel. "Ein Großteil der höheren Landegebühren des Nachts wird durch die Gebührenreduzierung zugunsten der Fluggesellschaften während des Tages mehr als kompensiert", prophezeit der Baustadtrat Martin Lambert.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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