Flugbewegungen sollen nur leicht gestiegen sein

Der Abgeordnete Jörg Stroedter (l.) überreichte am 19. Juni dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit die Unterschriften gegen Tegel. | Foto: Henry Mazatis
  • Der Abgeordnete Jörg Stroedter (l.) überreichte am 19. Juni dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit die Unterschriften gegen Tegel.
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Tegel. Die Berliner Flughafengesellschaft hat am 25. Juni den Fluglärmbericht für 2013 ins Internet gestellt. Danach geht die Schere zwischen der Steigerung der Passagierzahlen und der Anzahl der Flüge weiter auseinander.

Während das Passagieraufkommen in Berlin seit 2004 um 77 Prozent zunahm, stieg demnach die Zahl der Flugbewegungen nur um acht Prozent. Die Hauptgründe dafür sind nach Angaben des Unternehmens eine bessere Auslastung der Maschinen, größeres, moderneres und somit leiseres Fluggerät und lärmabhängige Start- und Landeentgelte. Für Starts und Landungen eines jeden Flugzeugs wird in Abhängigkeit von der Lärmklasse und der Uhrzeit eine Lärmgebühr erhoben. Durch diese Gebühr soll erreicht werden, dass besonders laute Flugzeuge unrentabel werden und sich die Investition in neue, leisere Modelle lohnt.

Die Zahl eingesetzter Flugzeuge, die hohe Lärmimmissionen verursachen, ist in den vergangenen fünf Jahren an den Flughäfen Tegel und Schönefeld deutlich zurückgegangen. So haben sich zum Beispiel die Flugbewegungen der Lärmklasse 4 (77 bis 79,9 dB(A)) seit 2009 in Schönefeld fast halbiert, in Tegel sind sie auf weniger als ein Viertel des Ausgangswertes gesunken. Gleichzeitig nahm die Zahl der Flugbewegungen von Maschinen, die der Lärmklasse 3 (74 bis 76,9 dB(A)) zugeordnet werden, zu.

An den Messstellen in der Umgebung des TXL blieb der Dauerschallpegel trotz Verkehrssteigerung um zwei Prozent ebenfalls in etwa gleich. Tagsüber lag er bei 65,3 dB(A), nachts reduzierte er sich leicht um 0,4 dB(A) und lag durchschnittlich bei 56 dB(A). Dies ist darauf zurückzuführen, dass die nächtlichen Flugbewegungen im Vergleich zu 2012 um 4,2 Prozent, in den sechs verkehrsreichsten Monaten sogar um 11,3 Prozent, abgenommen haben.

Viele Anwohner im Umfeld des Flughafens sehen das anders und beklagen eine deutliche Verschlechterung der Situation. So haben mehr als 1500 Menschen ihre Unterschrift für die Kampagne "TXL endlich zumachen" gegeben. Diese hatte die Reinickendorfer SPD im vergangenen Jahr gestartet. Die Liste hat der Reinickendorfer SPD-Vorsitzende und Abgeordnete Jörg Stroedter am 19. Juni am Rande der Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses an den Aufsichtsratschef der Berliner Flughäfen, dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, (SPD) übergeben.

Der bericht ist unter der Nachbarn-Rubrik auf www.berlin-airport.de abrufbar.
Christian Schindler / CS
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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