"Franz-Marc Füchse" dominieren im Floorball
Beim Floorball handelt es sich um ein dem Hallen- oder Eishockey ähnliches Spiel, bei dem auch hinter den Toren gespielt werden kann. Die Mannschaftssportart aus der Familie der Stockballspiele wurde in den 1970er-Jahren in Schweden, Finnland und der Schweiz gemeinsam entwickelt. Die "Franz-Marc Füchse", wie sie sich nennen, sind darin richtig gut: die U13 ist dreifacher und amtierender Berliner Meister. Und auch ein Team der unter Elfjährigen nimmt am Ligabetrieb vom Floorball-Verband Berlin-Brandenburg teil.
"Man benötigt recht wenig, um diese Sportart zu betreiben: ein Paar Turnschuhe, einen Schläger und einen Ball", sagt Trainerin Michaela Hildebrandt, die 20 Jahre lang im Leistungsbereich Eishockey, unter anderem in der Schweiz, gespielt hat. Dort kam sie auch zum ersten Mal mit Floorball in Berührung. Später in Berlin wollte sie diesen Sport hier etablieren. "Floorball ist ein schnelles, technisches und für Zuschauer sehr attraktives Spiel", sagt sie. Seit fünf Jahren gibt es das Projekt nun schon an der Grundschule.
Doch die Kinder wurden älter, ihr schulisches Ende nahte. Damit sie auch weiterhin bei den Füchsen mitspielen durften, kooperierte die Schule vor zwei Jahren mit dem VfL Tegel. Fortan war es möglich, als Schüler der Franz-Marc und als Mitglied im VfL zu den Füchsen zu stoßen. "Wir alle - Schüler, aber auch Elternschaft - sind sehr miteinander verbunden, weil wir nun schon so lange zusammenarbeiten. Da wäre es doch sehr schade gewesen, wenn die Sechstklässler im Vorjahr nicht nur die Schule, sondern auch unser Floorball-Projekt hätten verlassen müssen", meint Michaela Hildebrandt.
Die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft, die am 1. Juni in Bremen ausgerichtet wird, verpassten die U13-Füchse im April nur knapp: am Ende fehlten lediglich zwei Tore, um sich mit den besten Floorball-Teams bundesweit messen zu dürfen. "Das war sehr schade", sagt die Trainerin: "Vielleicht klappt es aber im nächsten Jahr."
Hildebrandt arbeitet eng mit ihrer Kollegin Heike Lehmhagen zusammen. "Darüber hinaus unterstützen uns die Schulleitung und der Förderverein nach Kräften", sagt sie. Die Nachfrage von Kindern, die Floorball zumindest mal ausprobieren möchten, ist weiterhin groß. Allerdings sind die Trainingsgruppen voll. Zudem ist die Sporthalle nur für das Training, nicht aber für den Spielbetrieb in der Regionalliga geeignet. Auch deshalb wünscht sich Hildebrandt weitere Unterstützer für ihr Projekt: "In anderen Bundesländern ist Floorball längst Schulsport. Viele Vereine haben sogar eine eigene Abteilung. Da wäre es doch sehr bedauernswert, wenn diese tolle Projektidee aufgrund fehlender Unterstützung in Tegel nicht fortgeführt werden könnte."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.