Künstler laden ins Kunstzentrum Tegel-Süd ein
Im Winter schätzt Hans Gaedeke (68) sein Atelier im ersten Stock des Kunstzentrums Tegel-Süd ganz besonders. Dann lassen die entlaubten Bäume so viel Licht in den Raum, als befände er sich hoch auf dem Dach. Licht ist wichtig für den gebürtigen Oberhausener, der 1990 als EDV-Experte der Deutschen Bank nach Berlin geschickt wurde. Sein Chef hatte damals gemeint, er könne sich ja "sechs Wochen lang am Aufbau Ost" beteiligen. Doch Gaedeke blieb in Berlin. Hier fand er seinen neuen Lebensmittelpunkt, und hier heiratete er. Seit 2000 widmet er sich wieder verstärkt der Kunst, die ihn schon immer faszinierte. Seit sieben Jahren hat er das Atelier im Kunstzentrum, wo seine von kräftigen Farben geprägten abstrakten Gemälde entstehen, zumeist in Acryl.
Gaedeke konnte so auch die Entwicklung des Kunstzentrums verfolgen. 2001 waren die ersten Künstler in das zuvor leer stehende ehemalige Verwaltungsgebäude der Rheinmetall AG eingezogen. Zunächst galt es als abgelegener Ort, wohin sich auch die Kunstszene nur selten verirrte. Doch die Künstler ließen nicht locker. Zur langen Nacht der Ateliers 2012 kamen 800 Kunstinteressierte. Mittlerweile gibt es auch keine leer stehenden Ateliers mehr. Wer Interesse zeigt, kommt auf eine Warteliste.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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