Schachspieler vom SK König peilen Bundesliga an
Dabei profitierten die Tegeler von der Niederlage des bisherigen Spitzenreiters, SSC Rostock 07, beim Schachklub in Zehlendorf und haben nun nach 5. von 9. Spielrunden den Aufstieg in die 1. Bundesliga wieder selbst in der Hand. "Nach unserer bislang einzigen, wenn auch sehr unglücklichen Saisonniederlage gegen Rostock im November war klar, dass wir nicht der Topfavorit für den Aufstieg sein werden", sagte der Vorsitzende vom SK König Tegel, Manfred Rausch, noch während der Partie gegen die Gäste von der Elbe am 13. Januar in der Freizeitstätte Alt-Tegel 43. Nun haben sich die Vorzeichen durch die Niederlage der Rostocker wieder geändert. Rausch: "Im Sport steigt man auf und wieder ab. Wir gelten ohnehin als Fahrstuhlmannschaft - ein Jahr rauf, das nächste wieder runter."
Wichtiger seien die Kontinuität im Verein und die Treue der einzelnen Spieler zum Klub. So sind Akteure wie Robert Rabiega, die Brüder Mladen und Drazen Muse sowie Rene Stern schon seit vielen Jahren für den SK König Tegel aktiv. "In anderen Vereinen ist es durchaus die Regel, dass man sich im Fall eines Aufstiegs mit einem erheblichen finanziellen Aufwand und diversen Großmeistern - gern auch aus dem Ausland - verstärkt. Darunter leidet natürlich auch die Identifikation mit dem Klub und dem Kiez. Das ist bei uns glücklicherweise ganz anders."
In der Spitzenpartie des Tages hatte Tegels Nummer eins, Robert Rabiega, mit den schwarzen Figuren dem Hamburger Frank Bracker ein Remis abgetrotzt. Der 41-jährige Rabiega, der seit September als Schachlehrer an der Käthe-Kollwitz-Oberschule in Prenzlauer Berg arbeitet, ist neben Mladen Muse einer von zwei Großmeistern im Team des SK König. Das ist der höchste vom Weltschachbund FIDE verliehene Titel für Turnierschachspieler, für den diverse Kriterien wie zwei Erfolge bei internationalen Turnieren mit einer sehr hohen Wertigkeit erfüllt sein müssen. Rabiega wurde zudem jeweils dreimal Deutscher Meister im Blitz- und im Schnellschach.
Mladen Muse, der am 20. Januar seinen 50. Geburtstag feierte, konnte sich mit weiß gegen seinen Hamburger Gegner Malte Colpe durchsetzen und somit einen ganzen Punkt zum Erfolg beisteuern. Der Tegeler Ulf von Herman hatte es mit der einzigen an dieser Partie beteiligten Frau zu tun: Gegen die 23-jährige Nationalspielerin Judith Fuchs erreichte er mit schwarz ein Remis.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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