Tegeler See ist eines der saubersten Gewässer Berlins
Der Tegeler See ist nach dem Müggelsee der zweitgrößte See Berlins. Er ist rund vier Kilometer lang, einen Kilometer breit und hat eine mittlere Tiefe von acht Metern. Das Wasservolumen liegt bei 32 Millionen Kubikmetern. Auch die Sichttiefe hat sich von einst wenigen Zentimetern auf drei Meter verbessert. Mit Güteklasse II hat der beliebte Badesee mit die beste Wasserqualität in der Hauptstadt. Damit das so bleibt, muss der See technisch aufwendig gereinigt werden. Wie das funktioniert, erfuhr der Umweltausschuss am 5. März bei einem Vor-Ort-Termin in der OWA-Tegel an der Buddestraße 33. Das Klärwerk gehört heute zu den Berliner Wasserbetrieben, ging aber schon 1985 in Betrieb mit dem Ziel, den schadstoffbelasteten See nachhaltig zu sanieren. "Der See ist kein fließendes Gewässer, sondern wird durch das Tegeler Fließ und den Nordgraben gespeist", erläuterte OWA-Betriebsleiter Maik Muß. Im Klärwerk wird das Wasser aus den beiden Zuflüssen in vier Schritten durch Flockung, Fällung, Sedimentation und Filtration gereinigt. "Durch diese Verfahrenstechnik werden vor allem Phosphor und Trübstoffe aus dem Wasser entfernt", sagte Maik Muß. Aber auch Hormone und Arzneimittelrückstände würden so beseitigt.
Daneben wird in der OWA auch das Havelwasser gereinigt, das aus der Oberhavel über eine Seeleitung in den Zulauf des Klärwerks gepumpt wird. Jährlich reinigt die Anlage so bis zu 90 Millionen Kubikmeter Wasser, was dem dreifachen Volumen des Sees entspricht. Ein Teil des gesäuberten Wasser fließt jedoch zurück in die Oberhavel, etwa 25 Prozent leitet die OWA zur Trinkwasseraufbereitung ins Wasserwerk Tegel weiter.
Damit ist der komplizierte Wasserkreislauf aber noch nicht beendet. Denn die Abwässer der Verbraucher müssen gereinigt werden und das übernimmt das Klärwerk Schönerlinde. Von dort geht das vorbehandelte Wasser zurück an die OWA, die es von Phosphaten, Keimen und Bakterien befreit und am Ende wieder in den Tegeler See einleitet. "Ohne diese weitere Behandlung wäre der Tegeler See als Badegewässer gefährdet", so Maik Muß.
Dass der See gesund ist, beweisen auch die 18 Fischarten, die dort heute wieder schwimmen. Um das Klärwerk in Schuss zu halten, wird jeden Winter ein Reinigungsmodul saniert. Außerdem kooperiert die OWA mit der Technischen Universität Berlin. "Akuris" heißt das Umweltprojekt, bei dem getestet wird, wie viele Aktivkohlefilter nötig sind, um möglichst viele Schadstoffe und Krankheitserreger aus dem Wasser zu holen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare