VfL Tegel sammelt Unterschriften gegen IOC-Entscheidung

Er ist definitiv ein Leidtragender der Entscheidung: der sehr talentierte Jason Hill vom VfL Tegel. | Foto: Nittel
  • Er ist definitiv ein Leidtragender der Entscheidung: der sehr talentierte Jason Hill vom VfL Tegel.
  • Foto: Nittel
  • hochgeladen von Michael Nittel

Tegel. Diese Nachricht sorgte bei Sportlern, Fans und Verbänden gleichermaßen für Entsetzen: Ringen, eine der wenigen Sportarten, die es bereits in der Antike bei Olympischen Spielen gab und die als älteste Zweikampfsportart gilt, ist ab 2020 nicht mehr olympisch.

Das hat der Exekutivausschuss des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) im Februar entschieden. Weltweit war es daraufhin zu Protesten gekommen - mehrere Olympiasieger haben ihre Medaillen zurückgegeben. Auch beim VfL Tegel, in Reinickendorf die Nummer eins im Ringersport, ist man bestürzt. Mit Jason Hill, Alina Tischer und Clara Becher konnten drei Athleten aufgrund ihrer Leistung in den Olympiastützpunkt Frankfurt/Oder wechseln. Freistilringer Mick Schrauber wird in Luckenwald ausgebildet. Und nach den Sommerferien sollen Joshua Morodion, Jan Beckmann und Jan Weidemann in ein Eliteinternat wechseln. Damit hätte man sieben heiße Eisen im Feuer und berechtigte Hoffnungen, mindestens einen Ringer auch nach 2020 auf einer olympischen Matte kämpfen zu sehen, erklärt VfL-Pressewart Hans Welge. Die sportliche Zielsetzung und damit auch Motivation jedes Ringers, der talentiert genug ist, könne auch aufgrund der Historie nur Olympia sein. Keine Europa- oder Weltmeisterschaft wird dieses Ziel ersetzen können.

In den letzten Jahren konnten die Ringer vom VfL Tegel auch dank der Unterstützung der Alfred-Brehm-, der Havelmüller- und der Hoffmann-von-Fallersleben Grundschule einen 30-prozentigen Zuwachs an Mitgliedern verzeichnen.

Ringen ist ein Sport, der Kindern Selbstvertrauen gibt und ihren Charakter in hohem Maß schult. Respekt vor dem Gegner zu haben, ist eines der ersten Dinge, die junge Athleten lernen. Auch deshalb wird die Nachwuchsförderung beim VfL seit Jahrzehnten großgeschrieben. Und all das ist nun in Gefahr. Manfred Werner, Präsident des Deutschen Ringer-Bundes, findet deutliche Worte: Ringen sei Teil des olympischen Erbgutes, heißt es in einem offenen Brief an IOC-Vizepräsident Dr. Thomas Bach. "Dies mit einer uns bisher nicht völlig transparenten Entscheidung abzutun, ist nicht nur unverständlich, sondern in unseren Augen fast schon ein Skandal."

Neben dem Vorwurf der fehlenden Attraktivität soll den Ringern seitens des IOC unterstellt worden sein, den Anti-Doping-Kampf halbherzig geführt zu haben. Fakt ist: keine Sportart kann sich zurzeit davon freisprechen, ein Dopingproblem zu haben. Darüber hinaus spricht beim IOC niemand davon, zum Beispiel den Radrennsport bei Olympia streichen, einen Sport, der durch immer neue Dopingbeichten und Skandale seine Glaubwürdigkeit schon lange verloren hat.

Beim VfL Tegel kämpft man mit einer Unterschriftenaktion für den Erhalt des Ringens im olympischen Programm.

Nähere Informationen gibt es unter www.vfl-tegel.de
Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.719× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.061× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.675× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.589× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.