Bienen beleben die Stadt: Nebeneinander von Insekt und Mensch auf dem Sportplatz
Reinickendorf. Seit wenigen Tagen gastieren Bienenvölker an einer Hecke am Rande des Sportplatzes Scharnweberstraße 81. Wie lange die bräunlichen Honigbienen dort bleiben werden, hängt von der Lindenblüte ab.
Wenn die Blütezeit ungefähr um das Juli-Ende herum vorüber ist, holen die passionierten Imker Christian und Martin Hoyme sie wieder zurück in ihre heimatlichen Gefilde. Die beiden Reinickendorfer hatten sich an Sportstadtrat Tobias Dollase (parteilos/für CDU) gewandt und angefragt, ob das Bezirksamt während der Lindenblütenzeit auf dem Sportplatz einen Aufstellplatz zur Verfügung stellen könnte.
Dollase sagte spontan ja: „Die Imkerei und damit die Bienen sind wertvoll und unverzichtbar für das gesamte Ökosystem. Die Bestäubung der Pflanzen führt gleichzeitig zur Stärkung und Vermehrung der wertvollen Bienen. Ich unterstütze die Imkerei gerne und will gleichzeitig auf diese Weise auch Sportler für Bienen und deren Bedeutung für die Umwelt sensibilisieren.“
Diese Bienenart ist besonders sanftmütig
Christian Hoyme versichert, dass es sich bei den Honigbienen ausschließlich um die sogenannten Carnica Bienen handele, die „sehr friedfertig und sanftmütig“ seien. Die Sportler würden während ihres Trainings in keiner Weise von den Bienen gestört. Dollase ergänzte: „Wenn Gefahr für Menschen damit verbunden wäre, würde das Bezirksamt dem Projekt nicht zustimmen.“ Dollase wies ausdrücklich darauf hin, dass die Sportler mit den Bienen nicht in Berührung kommen. Der Aufstellplatz befindet sich am äußersten Rand des Geländes.
Laut Martin Hoyme besteht ein Bienenvolk aus rund 60.000 Bienen. Im Bienenvolk gibt es nur eine Königin, die mit ihrem einzigartigen Geruch das Volk zusammenhält und für neue Brut sorgt. Ihr ganzes Leben, rund drei bis vier Jahre, legt sie bis zu 2000 Eier pro Tag. Die Arbeitsbienen machen den größten Teil eines Bienenvolks aus. Sie sind für die Säuberung der Zellen, Versorgung der Larven und der Königin zuständig, ebenso für den Bau von Waben und deren Verdeckelung mit Wachs. Hauptaufgabe ist das Sammeln von Pollen, Wasser und Nektar. Eine Arbeitsbiene lebt rund sechs Wochen. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.