Brigitte Griebenow unterstützt seit zehn Jahren die AWO-Kita „Freie Scholle“
Reinickendorf. Am 6. März ist es genau zehn Jahre her. So lange hilft Brigitte Griebenow ehrenamtlich in der Kita „Freie Scholle“ der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Berlin Südost. „Die gute Seele der Kita“ wurde sie schon betitelt. Darüber muss die 73-Jährige schmunzeln.
Ihr Engagement begann 2006 mit einer Anzeige, die sie in der Zeitung las: „Suchen ehrenamtliche Helfer für AWO-Kita Bernauer Straße und Erholungsweg“. Ein Jahr zuvor war die Angestellte im Öffentlichen Dienst in Rente gegangen, kurz nachdem ihr Lebensgefährte verstorben war. „Man braucht eine Aufgabe“, wusste die Mutter eines erwachsenen Sohnes schon damals. „Ich bin ein optimistischer Mensch und gesund, da kann ich doch noch was machen“, sagte sie sich.
Und lange fackeln ist auch nicht ihre Art. Am Telefon sagte sie gleich: „Ich möchte gern im Norden eingesetzt werden.“ Zum Erholungsweg 1 kann sie von ihrem Haus in Konradshöhe aus mit dem Fahrrad fahren – und Bewegung sei ja auch ganz wichtig.
Sechs Stunden pro Woche
In den ersten vier Jahren unterstützte sie die Kita an bis zu drei Tagen in der Woche. Heute geht sie einmal pro Woche für circa sechs Stunden. „Im Notfall helfe ich natürlich auch mal an einem anderen Tag mit aus, das ist ja selbstverständlich“, versichert Brigitte Griebenow. Was sie dort macht? „Eigentlich alles. Insgesamt habe ich bestimmt 30 Puppendecken gehäkelt“, sagt sie lachend.
„Jetzt bin ich bei den kleineren Kindern, da füttere ich auch mal oder nehme sie auf den Schoß.“ Zu Sommerfesten näht sie Kleider, im Morgenkreis singt sie mit. Und auch Ausflüge gehören dazu: „Wir haben ja hier das Glück, direkt am Steinbergpark im Grünen zu sein.“
„Ich gehöre also zum alten Inventar“, scherzt Brigitte Griebenow. Wenn sie morgens ankommt, stürmen die Kinder auf sie zu und rufen „Brigitte ist da“. „Das ist so erfrischend“, freut sie sich. „Die Zeit mit den Kindern hält mich jung. Ein solches Engagement kann ich jedem, der gesund ist und etwas machen möchte, nur empfehlen“, schwärmt sie. Deshalb denkt sie noch lange nicht daran aufzuhören.
Zu Gast beim Bundespräsidenten
Mit Lea zum Beispiel spielt sie gern Memory. „Sie hat Knicke in die Karten gemacht, das ist eine ganz Gewitzte“, erzählt sie schmunzelnd. Natürlich gibt es auch Haudegen unter den Kindern, die sind manchmal nicht ohne. Aber auch das gehört dazu, findet sie.
Und noch etwas hat sie durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit erlebt: 2014 wurde Brigitte Griebenow vom Bundespräsidenten zum Bürgerfest ins Schloss Bellevue eingeladen. Dort werden Ehrenamtliche für ihre Arbeit und Hilfe geehrt.
Sie durfte auch eine Freundin mitnehmen. „Es war ein unvergesslicher Tag für uns. Wir haben so viele nette und interessante Menschen kennengelernt, zum Beispiel von Ärzte ohne Grenzen“, erzählt sie euphorisch und spielt an ihrer Kette.
Sie hat festgestellt, dass sie sogar mit ihrem Halsschmuck in der Kita punkten kann. Vor allem, wenn die Kette einen Magnetverschluss hat. „Die kleine Ella klickt immer so gern den Verschluss.“ bist
Autor:Bianca Strasser aus Tegel |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.