Stiftung zeichnet Schüler der Havelmüller-Schule aus
"Es ist beeindruckend, wie die Schüler aktiv das Schulleben mitgestalten und sich für einen respektvollen Umgang miteinander einsetzen", gratulierte Dr. Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland. Dafür erhielt die Schule einen Check in Höhe von 350 Euro und den Titel "ausgezeichnetes buddy-Projekt", den die Stiftung zusammen mit dem Verein "buddY" regelmäßig bundesweit an besonders herausragende Buddy-Schülerprojekte vergibt.
"Ich weiß, wie es ist, wenn man sich ausgeschlossen fühlt und keiner da ist und hilft." Diese Erfahrung war ausschlaggebend für das Engagement der 11-jährigen Buddy-Schülerin Jorina. Sie ist eine von 20 Buddys, denen ein gutes Schulklima am Herzen liegt. Gerade auf dem Schulhof und in den Pausen kommt es immer wieder zu Konflikten und Streitigkeiten, oder schwächere Schüler werden vom Spiel ausgeschlossen. Die Schulhof- und Pausen-Buddys kümmern sich dann um einzelne Kinder. "Ich fühle mich gut, wenn ich einem anderen Kind helfen konnte, wieder froh zu sein", sagen Mert und Dennis einstimmig, beide zwölf Jahre alt.
Klassenrat tagt
Einmal wöchentlich tagt in allen Klassen zu festgelegten Stunden der Klassenrat. Mit viel Fingerspitzengefühl moderieren die Klassenrat-Buddys diese Gesprächsrunden: Sie tragen die Anliegen ihrer Mitschüler vor und versuchen, gemeinsame Lösungen zu erarbeiten. Sie haben durch diese Aufgabe an Selbstbewusstsein gewonnen und fühlen sich für ein tolerantes Miteinander in der Klasse stärker verantwortlich. "Ich habe gelernt mit Konflikten besser umzugehen, auch für mich", sagt der 10-jährige Tristan über seine Motivation, sich als Buddy zu engagieren.
Unter der Leitung von Buddy-Coach Irene Rüppel findet einmal wöchentlich die Ausbildung der Mediatoren statt. In ihren zweistündigen Treffen erlernen sie die Techniken des Streitschlichtens für ihren Einsatz in der Pause, auf dem Schulhof und in der Klasse. "Zunehmend versuchen die Kinder im Schulalltag, Konflikte selbst zu lösen, da ihnen die Technik des Streitschlichtens inzwischen bekannt ist", erzählt Schulleiterin Gaby Plachy.
Mitverantwortlichkeit und Mitbestimmung wird an der Grundschule auch darüber hinaus gelebt: Einmal monatlich tagt das Schülerparlament mit Vertretern aus den einzelnen Klassen, und alle drei Monate gibt es eine Schülervollversammlung.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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