Senat sieht ohne Abwasserleitung keine Chance
Strandbad wegen Corona öffnen?

Die Warnhinweise richten sich seit 2016 an niemanden mehr. | Foto: Christian Schindler
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Die Corona-Krise sorgt dafür, dass mehr Menschen als sonst in den Ferien nicht verreisen. Anlass für die CDU-Politiker Tim-Christopher Zeelen und Felix Schönebeck, die sofortige Öffnung des Strandbades Tegel zu fordern.

Für Daheimgebliebene hat Reinickendorf viel zu bieten. Rund um den Tegeler See und im Tegeler Forst gibt es viele Gelegenheiten, das grüne Berlin zu genießen. Für wen zum Urlaub unbedingt auch ein Strand gehört, dem sei das Strandbad Lübars empfohlen.

Investiert wurde
in marode Schwimmhallen

Das hätte mit dem Strandbad Tegel eigentlich ernst zu nehmende Konkurrenz. Doch Schwimmen oder Sandburgen bauen war hier zum letzten Mal 2016 möglich. Und das auch nur mit einer Ausnahmegenehmigung des Senats angesichts einer maroden Abwasserleitung. Da war schon seit Jahren nicht mehr viel ins Strandbad investiert worden. Schließlich gab es in vielen Schwimmhallen Sanierungsbedarf. Und, bevor die Berliner Bäder-Betriebe dort zum Beispiel das Schulschwimmen hätten einstellen müssen, gaben sie die ohnehin knapp bemessenen Mittel lieber dorthin.

Balzer hält Öffnung für unrealistisch

Inzwischen läuft ein Konzeptverfahren, mit dem ein Betreiber gesucht wird, an den das Strandbad dann in Erbpacht gehen würde. Es gibt sogar schon einen favorisierten Bewerber, mit dem alles ausgehandelt wird. Der muss seine Pläne allerdings noch bis 31. Juli konkretisieren. Bürgermeister Frank Balzer (CDU) erklärte daher schon am 14. April, dass die Erwartung einer Öffnung des Strandbades in diesem Jahr unrealistisch sei.

Gleichwohl fordert der CDU-Abgeordnete Tim-Christopher Zeelen, das Strandbad Tegel unbürokratisch zu öffnen. Gerade in den Zeiten der Corona-Pandemie seien lokale Naherholungsgebiete wichtig. Sollten die Berliner Bäder-Betriebe nicht das notwendige Personal haben, könnten sie Dritte beauftragen.

Werden durch die Öffnung
andere Badestellen entlastet?

Das Abwasserproblem ist nach Ansicht des CDU-Verordneten Felix Schönebeck, der auch den Verein „I love Tegel“ ins Leben rief, über mobile Toiletten zu lösen. Sein Konzept: „Türen öffnen, mobile Toilettenanlagen aufstellen, Bademeister hinsetzen, fertig!“ Die Öffnung des Strandbades könnte auch der drohenden Überfüllung frei zugänglicher Badestellen entgegenwirken.

"Im Wasserschutzgebiet
geht es nicht ohne Abwasserleitung"

Der Reinickendorfer SPD-Vorsitzende und Abgeordnete Jörg Stroedter hält dagegen die Forderung nach einer Öffnung des Strandbades für unrealistisch. Gerade erst hat ihm die Senatsverwaltung für Inneres und Sport mitgeteilt, dass die Öffnung wegen der fehlenden wasserrechtlichen Genehmigung nicht möglich sei: „Ein öffentliches Bad kann in einem Wasserschutzgebiet nicht ohne Abwasserleitungen betrieben werden“, sagt Stroedter. Investieren in Abwasserleitungen und Gebäude müsse dann der neue Pächter.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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